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TAZARA ... mit der Eisenbahn durch die Weltgeschichte © KJS / 2009 - 2021
Theaterzug - "Das Letzte Kleinod"
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DAS LETZTE KLEINOD kündigt an:

Im Sommer (2021) ist das Eisenbahn-Theater mit einem KOHLEZUG auf Reisen. In mehreren Schüttgut-Waggons wird ein dokumentarisches Theater zum Thema Braunkohle inszeniert. Die Szenen in den offenen Wagen erzählen vom Bergbau, der Transformation der Industriebrachen und dem Klimawandel durch die Kohleverbrennung. Der KOHLEZUG hält in mehreren Braunkohlerevieren Deutschlands vom 5. August bis 9. September 2021. …

— kleinod — kleinod — kleinod ...

Im Rheinland und in der Lausitz wollen Energiekonzerne Dörfer zerstören, um Kohle zu fördern. Das gefährdet Deutschlands Klimaziele – und das Zuhause von Marita Dresen.
Sie wehrt sich auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact.
„Für meine Familie und mich ist das eine doppelte Katastrophe: Die Kohlebagger fressen sich immer näher an unser Zuhause. Und das Verbrennen der Kohle heizt die Klimakrise an und zerstört die Lebensgrundlage unserer Kinder”, sagt Marita Dresen. Mit ihrer Familie und ihren Pferden lebt sie im nordrhein-westfälischen Kuckum. Ihre Heimat soll dem Tagebau Garzweiler II weichen. Für Kohle, die eigentlich im Boden bleiben sollte, wenn wir unsere Klimaziele noch erreichen wollen.
Sogar das Bundesverfassungsgericht hat gerade erst geurteilt: Deutschland tut zu wenig für den Klimaschutz.
Das bringt auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in Verlegenheit. In seiner Heimat ist der Kanzlerkandidat als Kohle-Freund bekannt.
Im Wahlprogramm hält seine Union am späten Kohleausstieg fest – und damit an der Zerstörung der Dörfer. Marita und ihre Mitstreiter und Mitstreiterinnen aus dem Rheinland und der Lausitz wollen das nicht hinnehmen. Sie haben eine Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, gestartet und fordern: Schutz für ihre Dörfer und eine wirksame Klimapolitik.
Kohleriese RWE will im Rheinland noch 780 Millionen Tonnen Kohle abbauen und dafür sieben Dörfer plattmachen. Sollte der Konzern nur rund ein Viertel der Fördermenge tatsächlich abbaggern und verfeuern, kann Deutschland das 1,5-Grad-Ziel nicht mehr einhalten.

— kleinod — kleinod — kleinod ...

Bin ich der da?
Wer da?
Der da!
Oder — die da? .

— kleinod — kleinod — kleinod …

Es ist der da, der schon auf der TAZARA-Bühne auftrat! Wir erfahren jetzt:
Er macht „Gas“ für „Kohle“ — aber wohl nicht so erfolgreich wie sein ehemaliger Chef. …
Von dem wird gleich noch die Rede sein. …

Joschka Fischer — ein Mann, ein Projekt
Wandlung vom Außenminister zum Lobbyist
12.09.2009: Wie Joschka Fischer für die Nabucco-Gaspipeline wirbt.

Der Mann ist jetzt ein Lobbyist, und er redet auch so. Eigentlich gebe es bei dem Projekt „nur Gewinner“, versichert er mit knarziger Stimme, verschränkt die Arme und lehnt sich selbstgewiss im Stuhl zurück.
Na ja, von Russland einmal abgesehen. Aber die Partnerschaft mit diesem Land dürfe eben auch nicht „in Abhängigkeit umschlagen“. Der Lobbyist tut, im edlen Internationalen Handelszentrum hoch über der Berliner Friedrichstraße, wofür er vom RWE-Konzern bezahlt wird. Er erinnert an die Probleme mit russischen Gaslieferungen im vergangenen Winter. Er wirbt für die Konkurrenz-Gaspipeline Nabucco – eine 3300-Kilometer-Leitung aus der kaspischen Region, die ab 2014 bis zu fünf Prozent des europäischen Gasverbrauchs decken soll. Und vor ihm steht, falls ihn einer wirklich nicht kennen sollte, das Namensschild: „Joschka Fischer, Bundesminister a. D.“

Nabucco, das klingt nach Gefangenenchor. Aber der frühere Außenminister und Grünen-Politiker beteuert, dass er ein freier Mann ist – so frei, dass ihn weder ein Amt noch parteipolitische Correctness daran hindern, für RWE nun den „Sonderberater“ zu geben. Er sei von dem Projekt überzeugt, betont er. Und um dafür zu trommeln wohl auch geeignet. Schließlich ähnele der Beraterjob seinem vorherigen, es handle sich, „wenn Sie so wollen, um eine diplomatische Aufgabe“. Die Haupthemmnisse für Nabucco seien ja „im Wesentlichen politischer Natur“. Wenn es einfach wäre, das Projekt auf den Weg zu bringen, hätte man „kein Kaliber wie Fischer“ verpflichtet, frotzelt der Chef der zuständigen RWE-Tochter, Stefan Judisch. „Das haben Sie schön gesagt“, gibt Fischer zurück. Und hat gleich wieder den gequälten Gesichtsausdruck, mit dem er schon als Außenminister über komplexe Weltzusammenhänge zu dozieren pflegte. Nun sind es die vielen Bedenken und Widerstände, die es zu beseitigen gilt. Nein, man benötige nicht den politisch instabilen Iran, um genug Gas liefern zu können. Das Projekt richte sich auch nicht gegen Russland. Es diene der Versorgungssicherheit Europas. Und befreie die Energielieferanten aus einseitigen Preis- und Lieferabhängigkeiten.
Der frühere Außenminister will gar nicht mehr aufhören mit der Problembeschreibung. Das Verhältnis der Energielieferanten Turkmenistan und Aserbaidschan: ein überaus schwieriges. Mit der Türkei, die ihre energiepolitischen Fühler auch zu Russen und Chinesen ausstrecke, sei auch intensiv zu verhandeln. Und wie „komplex“ die Lage im erdgasreichen Nordirak sei, das auch mit ins Boot soll, „brauche ich Ihnen nicht zu erläutern“.
Fischer, übernehmen Sie!
Mit Brüssel müsse man reden, mit Washington. „Und wenn sich der Staub der Bundestagswahlen gelegt hat, wird es auch sehr stark auf die Unterstützung der Bundesregierung ankommen.“ Geärgert hat sich der Ex-Minister etwa darüber, dass zur Unterzeichnung eines Gasdurchleitungsabkommens zwischen fünf Transferländern im Juli nur ein Wirtschafts-Staatssekretär in die Türkei anreiste. Er werde „massive politische Unterstützung“ einfordern, kündigt Fischer an. Und er ist sich sicher, dass er sie bekommt – „egal wie die Wahl ausgeht“. Schließlich müsse man verdeutlichen, was die Alternative zu Nabucco wäre. Ein Nein, so ist Fischer überzeugt, hätte nicht nur energie-, sondern auch geopolitisch „fatale Folgen“.
Es wäre „ein Signal, das sich Europa nicht erlauben kann“.
Doch wie verträgt sich das Projekt mit den Menschenrechten in den Lieferländern? Er sei „kein Außenminister mehr“, sagt Fischer und wirkt plötzlich ganz müde. Handel bewirke immer Annäherung und Öffnung, hilft ihm sein RWE- Kompagnon Judisch. Und Fischer fällt dann noch ein, dass er gerne auch über andere Energielieferanten sprechen könne. „Über Libyen, über Saudi-Arabien oder das lupenreine Russland.“ Und was das Engagement des Atomgegners Fischer für RWE betrifft: „Ich verkaufe keine Atomkraftwerke.“ Europa benötige Nabucco. Und als privater Erdgaskonsument habe er selber auch „das Interesse, dass es mir im eigenen Haus nicht kalt wird“.
Bleibt die Frage nach dem Verhältnis zu Gerhard Schröder, der sich für den russischen Konkurrenten Gasprom betätigt. Fischer windet sich. Nach wie vor „menschlich gut“ verstehe er sich mit dem Ex-Kanzler, versichert er. Die Beraterjobs beeinträchtigten „überhaupt nicht“ ihre Beziehung. Allerdings, so fügt er dann doch an, hätte er sich von Gasprom in der Vergangenheit schon den „Verzicht auf unnötige Konfrontationen“ gewünscht. Und „eine etwas diplomatischere Vorgehensweise“.

— kleinod — kleinod — kleinod …

Bevor wir uns auf eine komplett neue Strecke begeben, wollen wir dieses Kapitel abschließen mit einem „Drehbuch für einen unerwünschten Film“ — Titel:

„EIN LUPENREINER SOZIALDEMOKRAT“
Wir sehen einen jugendlichen Hauptdarsteller, der am Gitter eines Eisentores rüttelt und immer wieder ruft: „Ich will hier rein!“ Am Anfang zeigt die Kamera von innen den Rüttler draußen hinter dem Gitter in Porträt-Größe. In einigem Abstand hinter ihm, unscharf, eine johlende Menschenmenge, die ein Meer von roten Fahnen schwenkt. Man kann gerade noch ihre Rufe verstehen: „Wir woll'n auch rein!“
Montage: Während der Hauptdarsteller rüttelt und schreit, altert sein Gesicht. Mit der Gesichtsveränderung verschwinden die roten Fahnen im Hintergrund allmählich, stattdessen verstärkt sich akustisch ein Murren. Eine Drohnen-Kamera zeigt von oben, wie sich die murrende Menge langsam von hinten dem Hauptdarsteller nähert.
Umschnitt auf das empörte Gesicht des sich umwendenden Hauptdarstellers. Seine Hände fuchteln die Menge zurück. Dann winkt er einen Adlatus herbei. Der trägt eine VW-Werbung auf der Brust seines Trikots.
Der Hauptdarsteller befiehlt ihm: „Krieg das in den Griff, Peter... und nimm das mit!“ Er zeigt auf eine Kiste voller Bierflaschen und wendet sich wieder dem Tor zu.
Umschnitt: Kamera-Drohne hinter dem Kopf des Hauptdarstellers fährt langsam zurück und steigt dann ebenso langsam in die Höhe. Sichtbar wird hinter dem Riesen-Eisentor ein großer Park und in einiger Entfernung ein Palast mit einer weiß-blau-roten Fahne.
Umschnitt auf das jetzt gealterte Hauptdarsteller-Gesicht, das hinter dem Torgitter freudige Überraschung annimmt. Die Drohnen-Kamera zeigt von oben, wie sich ein Tieflader aus Richtung Palast dem Tor nähert. Zugleich wird akustisch das Murren lauter. Die Drohnen-Kamera schwenkt zu der Menge, die jetzt mit Transparenten gegen „Hartz IV“-Folgen protestiert.
Von dem rückwärts herangefahrenen Tieflader wird die Öffnung eines langen Pipeline-Rohres oben auf das Gitter des Eisentores gehievt. Zwischen dem Hauptdarsteller und den Arbeitern hinter dem Tor entwickelt sich mimisch eine kurze Szene. Die Zuschauer verstehen: Der Hauptdarsteller soll hoch zum Rohr steigen, um durch dieses in den Park zu rutschen. Das kann er aber nicht alleine.
Er ruft wieder seinen Adlatus und wir sehen, wie dieser mit einem Auftrag zurück zur Menge eilt. Von dort löst sich eine Gruppe von 11 Männern. Auf ihren Trikots lesen wir „gazprom“. Beim Hauptdarsteller angekommen, bilden sie eine Pyramide, über die dieser hoch zum Rohr steigt.
Schlussbild: Der Hauptdarsteller rutscht aus dem Rohr in den Park. Vom Palast kommt ihm ein anderer „lupenreiner Demokrat“ entgegen. Unser Hauptdarsteller erhebt sich, und wir sehen ihn von hinten: Er hat sich den A... 'tschuldigung ... Er hat sich den Hosenboden aufgerissen! Der Zuschauer hört noch, wie er zum anderen „lupenreinen Demokraten“ sagt: „Ich muss 'mal ganz schnell da hin, wo auch der Kaiser von China zu Fuß hin musste!“Der weist ihm den Weg zum Palast und sagt dann: „Vergiss nicht, zu Hause ein Kirchenfenster zu spenden!“
Im Abgang hören wir den Hauptdarsteller noch murmeln: „Ist doch alter KÄSS, MANN!“

— kleinod — kleinod — kleinod …

Willkommen auf neuer Strecke, mit weit entferntem Ziel!
Wir rollen jetzt los von Duisburg! … Mit dem Trans-Eurasia-Express …


Der Duisburger Hafen mit seinem Zentrum im Stadtteil Ruhrort gilt als größter Binnenhafen der Welt. Zwischen Duisburg und China verkehren mit dem Trans-Eurasia-Express etwa 60 Züge wöchentlich. Duisburg ist ein bedeutender Knotenpunkt der „neuen chinesischen Seidenstraße“, verkehrsgünstig gelegen am Schnittpunkt vom Ruhrgebiet und Rheinschiene und im Kern des zentralen europäischen Wirtschaftsraumes.
DB Cargo Eurasia GmbH als neuer Anbieter und Operator auf dem Eurasischen Korridor:
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DAS LETZTE KLEINOD rollt jetzt nach Osten!

Als anfangs der blaue TAZARA-EXPRESS nach Westen rollte, waren rostrote Waggons mit den Opfern historischer Weichensteller der Weltgeschichte als „Wissende Stimmen“ angehängt.
Blau ist auch unser Theater-Zug, rostrot bleibt das Vermächtnis jener Opfer von Weichenstellern aktueller Weltgeschichte links und rechts aller Eisenbahn-Routen dieser Welt.

… Bleiben wir alleine bei dem Versuch, ihnen eine Stimme zu geben???


Mehr Menschen denn je auf der Flucht! / Stand: 18.06.2021
Noch nie waren so viele Menschen weltweit auf der Flucht vor Krieg und Gewalt: Nach dem jüngsten Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks stieg die Zahl der Flüchtlinge auf 82,4 Millionen. Mehr als zwei Drittel der Menschen kamen aus nur fünf Ländern: Venezuela, Afghanistan, Südsudan und Myanmar — und vor allem: Syrien. Viele Flüchtlinge sind Vertriebene im eigenen Land. Und das besonders Erschreckende: 42 Prozent dieser Flüchtlinge sind Kinder. . . .

In der Hoffnung, Ihre Seh- und Interpretationsgewohnheiten hemmungslos herausgefordert zu haben, verabschieden sich nun:

Das Team des Begleitpersonals ...
... und der Weichensteller …


HALT! Hier meldet sich noch einmal der Weichensteller!
Das letzte Kleinod bitte noch einmal zurückrollen lassen …
… auf der Zeitschiene bis zur Spielzeit 2011 …

— kleinod — kleinod — kleinod …

… Da war ich doch selbst dabei — ganz real — zusammen mit vietnamesischen Freunden, auf der Boots- und Schiffswerft Cuxhaven, bei heftigem Regen …
BOAT PEOPLE – THUYÊN NHÂN
Dokumentarische Inszenierung über die Flucht aus Vietnam ...

… Der Regisseur Jens-Erwin Siemssen ließ sich Geschichten vietnamesischer „Boat People“ erzählen und inszeniert diese Erinnerungen
an ungewöhnlichen Schauplätzen am Wasser – mit dem Ensemble:
Chi Lan Le, Dan Thy Nguyen, Duc-Thi Bui, Minh Hai Vu, Teresa Bachmann

Der Deutschlandfunk dokumentierte die vietnamesischen Flüchtlingsschicksale am 3. Dezember 2018 folgendermaßen:
Vor 40 Jahren:
Aufnahme der ersten „Boatpeople“ in Deutschland

Der Vietnamkrieg endete 1975. Um dem Elend des kriegszerstörten Landes und dem Terror des siegreichen kommunistischen Regimes zu entkommen, wagten rund anderthalb Millionen Vietnamesen die Flucht übers offene Meer.

Am 3. Dezember 1978 kamen die ersten 163 so genannten Boatpeople in Deutschland an, darunter 72 Kinder. Auf Initiative des niedersächsischen Ministerpräsidenten Albrecht wurden die Vietnam-Flüchtlinge von dem völlig überfüllten Schiff „Hai Hong“ nach Hannover geflogen. …

Die Ankunft der Vietnamesen in Hannover geriet zu einem Medienereignis. Eingehüllt in Decken des Roten Kreuzes, wurde den übermüdeten Boatpeople in der Flughafenhalle an weiß gedeckten Tischen Suppe, Tee und Obst serviert. Einige Flüchtlinge, gezeichnet von Hunger, Durst und Verbrennungen, brachte man ins Krankenhaus. Die anderen … fuhren in das Durchgangslager Friedland, das „Tor zur Freiheit“, wie es genannt wurde, weil es erste Anlaufstation vieler DDR-Flüchtlinge gewesen war.

Den ersten 163 Flüchtlingen folgten schließlich insgesamt knapp 40.000, darunter 10.000, die von dem Frachter „Cap Anamur“ gerettet wurden. Der Kölner Journalist Rupert Neudeck und seine Ehefrau Christel hatten Anfang 1979 die Initiative „Ein Schiff für Vietnam“ gegründet, um – mit der Unterstützung von prominenten Politikern und Schriftstellern wie Norbert Blüm, Martin Walser und Heinrich Böll – ein großes Schiff zu chartern und möglichst viele Boat People aufzunehmen.

Den Vietnamesen blieb im Rahmen dieser humanitären Hilfsaktion ein langes Asylverfahren erspart, im Unterschied zu politischen Flüchtlingen aus Chile, Argentinien oder dem Nahen Osten, denen damals eine Vorzugsbehandlung verwehrt wurde, weil sie nicht vor einem kommunistischen Regime geflohen waren. Ein entsprechendes Gesetz privilegierte Kontingentflüchtlinge wie die Boatpeople gegenüber Asylbewerbern und begünstigte sie bei Sprachkursen sowie der Arbeits- und Wohnungssuche.

Unter diesen Voraussetzungen, gepaart mit hoher Bildungsbereitschaft und dem Wunsch nach gesellschaftlicher Eingliederung, gelang vielen Vietnamesen der wirtschaftliche und soziale Aufstieg. Sie gelten heute als Musterbeispiel gelungener Integration.

HALT! Hier meldet sich noch einmal ...

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