intercity intercity
intercity ...
Bin ich der da?
Wer da?
Der da!
Oder die da? ...
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38
Deutsche Bundesbahn
Streckenabschnitt: Bonn Wiesbaden
Donnerstag, 18. Oktober 1985:
Das obligatorische
Knautschfrühstück im IC
schmeckt ganz entgegen sonstiger
Erfahrung hervorragend, denn die
Lektüre der Morgenzeitungen gestaltet
sich äusserst vergnüglich. Die gestrige
Einigung in Wiesbaden macht Schlagzeilen
und füllt die Kommentare. Viel
Ablehnung, reichlich Skepsis
selbst bei linken und liberalen Blättern
und nur ganz wenig Zustimmung und
Zuversicht.
Eine rot-grüne Koalition scheint ein
allseits ungewolltes, ungeliebtes Kind zu
sein, welches allenthalben weniger zu
segensreichen Zukunftswünschen denn zum
energischen Messerwetzen einlädt ...
Deutsche Bundeshauptstadt
Am Tag zuvor
Freitag, 17. Oktober 1985:
Beim Abendessen in meiner Bonner
Stammkneipe, der Provinz,
ereilt mich bei Pfälzer Wurstsalat und
Bratkartoffeln die Nachricht von der
Einigung der Kontrahenten in Wiesbaden.
Die Koalition ist perfekt!
Messinger und Börner gemeinsam vor der
Presse, ein Ministerium für uns Grüne
das Ministerium für Umwelt und
Energie mit Minister und Staatssekretär.
Hinzu noch eine weitere Staatssekretärin
für Frauenfragen als Kompromiss
gegenüber unserer Forderung nach einem
Frauenministerium. Die Namen werden
genannt: Fischer, Kerschgens, Haibach.
Mulm zieht auf in der Magengegend, denn
nun wird es Ernst ...
Hessische Landeshauptstadt
Tag der Nasenbären
Montag, 21. Oktober 1985:
Auf die Reaktion ist in Deutschland
Verlass, und zu den grössten politischen
Nasenbären darf man wohl getrost den
deutschen Unternehmer
rechnen. Wie anders soll man sich
ansonsten jene bodenlose Torheit
erklären, die meine erfreuten Augen seit
Samstag den Zeitungen entnehmen dürfen?
Die hessische Industrie droht mit
Abwanderung! Meine Güte, Fischer hat
noch nicht einmal die Mehrheit auf seiner
Landesversammlung, und die wollen ab ins
Exil, Hoechst vorneweg! Unsere armen
Fundis! Wenn die sogenannte
Wirtschaft wüsste, welchen
Gefallen sie uns hiermit tut. Soviel
Dummheit. Seit Samstag dröhnt nun die
Reaktion durch den Blätterwald: Die
Industrie verlässt Hessen! Va bene. Und
selbst der Kanzler und der IG-Chemie-
(Gewerkschafts-) Chef Rappe sehen
Gefahren durch die rot-grüne Koalition.
Eben beginnt die Sache Spass zu machen,
und noch gibt es die erste
sozial-ökologische Koalition gar nicht,
da zeichnet sich bereits ihr historischer
Auftrag ab die politische
Reformalternative zur
konservativ-liberalen Mehrheit und zu
einer grossen Koalition.
Joschka
Fischer, den Ex-Star der
Grünen, den Liebling der
Deutschen als Aussenminister und
Vizekanzler haben Sie ausgewählt? Die
Grüne Raupe Nimmersatt?
So nannte ihn DER SPIEGEL in einer
akribisch recherchierten Auflistung
seiner Beschäftigungen seit dem Ausstieg
aus der Politik nach der Bundestagswahl
von 2005
Regie! Achtung! Geschichtstunnel!
Stopp auf der Zeitschiene: 27. September
2008!
Ex-Außenminister
Joschka Fischer
kümmert sich emsig ums Geldverdienen.
Jüngster Streich: Ein Top-Job in der
Beratungsfirma seiner ehemaligen
U.S.-Amtskollegin Madeleine Albright.
Reden darüber mag Fischer nicht. Seine
Geheimnistuerei schürt jedoch Argwohn.
1101 New York Avenue gilt in Washington
als Vorzeigeadresse. Die
Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young
residieren hier, die Edel-Anwaltskanzlei
Dewey & LeBoeuf hat hier ihr Büro
und der U.S.- Ableger der
Bertelsmann-Stiftung. Die Büros des
nagelneuen Glaskastens bieten
Panoramablick, eine Dachterrasse lockt
zum Umtrunk mit wichtigen Kunden.
Bobby Van's Grill, ein
Spesenritter-Treffpunkt, liegt direkt
gegenüber.
Immer häufiger nimmt ein prominenter
deutscher Besucher den Aufzug in den
neunten Stock des Gebäudes zu den
Büroräumen der Albright Group LLC,
einer Beratungsfirma, die
Ex-U.S.-Außenministerin Madeleine
Albright 2001 nach ihrem Ausscheiden aus
der Clinton-Regierung gegründet hat. Der
Gast ist selber Ex-Außenminister:
Joschka Fischer.
Seit dem Kosovo-Krieg 1999 verbindet
Albright und Fischer eine enge
persönliche Beziehung. Fischer huldigte
der mächtigen Amerikanerin.
Madeleine, Du bist die letzte
verbleibende Supermacht, flötete
er. Die gelernte Professorin war
ihrerseits begeistert von der
schillernden Vita des Studienabbrechers
und Ex-Steinewerfers. Eine der
Telefonschalten mit Fischer während des
Krieges begann Albright mit dem Hinweis,
sie habe gerade den Artikel über
Dich im New York Times Magazine
gesehen. Die Außenminister von Italien,
Frankreich und Großbritannien mussten
dem Turteln stumm zuhören.
Jetzt werden die beiden
Diplomaten-Freunde Geschäftspartner. Die
Albright Group gab bekannt, daß Fischer
bei ihr einsteigt. Von deren Website
lächelt er bereits, neben einer
Kurzbiographie, die seine Unterstützung
für den deutschen Militäreinsatz im
Kosovo hervorhebt und Fischer als einen
der einflussreichsten deutschen Grünen
preist. Klangvoller neuer Jobtitel:
Senior Strategic Counsel.
Joschka Fischer ist ein alter
Freund von uns und einer der
beeindruckendsten Staatsmänner, die ich
getroffen habe. Wir sind sehr froh, daß
er an Bord ist, sagt James O'Brien,
Mitgesellschafter der Beratungsgruppe.
Die Albright Group bietet ihren Kunden
die Expertise ehemaliger
U.S.-Kabinettsmitglieder und hochrangiger
Diplomaten. Die regelten laut
Erfolgsbilanz etwa: Politische
Risikoeinschätzung für Fortune
50-Kunden zu Umwelt-, Demographie-
und Handelsthemen in Ost- und Südasien.
Verhandeln eines Regulierungsstreits in
Asien. Erfolgreiche Hilfe beim Bieten um
einen Regierungsauftrag in Osteuropa.
Die Albright-Leute wollen über Klienten
nicht reden. Wichtig ist O'Brien:
Wir betreiben keine Lobbyarbeit bei
der U.S.-Regierung. Also werde man
auch Fischer nicht bitten, bei der
deutschen Regierung oder der
EU-Kommission vorstellig zu werden.
Freilich: Generell spreche man natürlich
schon mit Regierungen.
Interessant zudem: Albright, in
U.S.-Außenpolitik-Kreisen nach wie vor
eine feste Größe und Beraterin des
demokratischen
Präsidentschaftskandidaten Barack Obama,
unterhält seit rund zwei Jahren auch die
Albright Capital Management LLC. Die
jongliert mit Hunderten von Millionen
Dollar für Investments in
entstehenden Märkten,
Ländern außerhalb der OECD. Die
Finanzmanager agieren offiziell streng
getrennt von der Beratungsfirma
doch residieren auf demselben Flur. Und
auch Fischer dient als Strategic
Consultant für den Finanzarm.
Bei solchen Investitionen geht es
unter anderem um die Einschätzung von
politischen Risiken, sagt O'Brien.
Da kann Fischers Expertise helfen.
Wie viel Albright das wert ist? Das
ist eine private Abmachung, sagt
die Albright Group. Fischer
dürfte aber in Deutschland
steuerpflichtig bleiben. Er wird nicht
nach Washington ziehen.
Doch nicht nur deshalb besteht er wohl
auf angemessener Entlohnung. Genau wie
sein Kanzler Gerhard Schröder hat sich
auch Fischer gleich nach dem Machtverlust
ans Geldverdienen gemacht nur ging
er dabei diskreter zu Werke. Statt in die
Dienste des russischen Energieriesen
Gazprom zu treten, gründete der Grüne
die Joschka Fischer
Consulting, die vom Souterrain
seines Hauses aus die Auftritte des
Ex-Ministers managt. Mal redet Fischer
auf einem Kongress in Dubai, mal vor
baden-württembergischen
Sparkassenkunden.
Dafür gibt es meist ein stattliches
Honorar. Dazu kommen Einnahmen aus seiner
Tätigkeit als Autor. Seine Memoiren der
rot-grünen Regierungszeit schreibt er in
zwei Bänden, da klingelt die Kasse
doppelt. Für das internationale
Project Syndicate verfasst er
eine monatliche Kolumne, die rund um die
Welt in Zeitungen gedruckt wird.
Daß Fischer mehr verdienen dürfte als
zu Ministerzeiten, ist mit bloßem Auge
zu erkennen. Seine elegante Villa in
Berlin-Grunewald würde als Residenz
jedem kleineren europäischen Staat zur
Ehre gereichen. Seinen 60. Geburtstag
feierte Fischer standesgemäß mit 120
Gästen in einem trendig-teuren Berliner
Restaurant. Über Geld sprechen mag der
Grüne aber nicht. Als er 2006 sein
Abgeordnetenmandat abgab, sagte er, er
tausche Macht gegen Freiheit.
Rechenschaft über Finanzen, pflegt
Fischer zu scherzen, sei er nur noch
seinem Steuerberater schuldig.
Und so schweigt er auch zu seinem
jüngsten Engagement. Kein Kommentar,
keine Erklärung. Fragen Sie doch die
Albright Group, so Fischers Botschaft.
Ich muss gar nichts sagen.
Mr.
Kennan, das ist Ihr Vertrauensmann?
Der ist doch voll durch die Drehtür! Und
ausserdem: Niemand wird uns glauben, der
Joschka Fischer habe sich nicht längst
in die Spur von Henry Kissinger
eingereiht, oder in die von Col. Edward
Mandel House.
George meldet sich nicht mehr, Ihr
müsst schon mit mir vorlieb nehmen,
liebe Eisenbahn-Fans ...
Vergesst diesen SPIEGEL-Schmonsens! Und
wenn Ihr von mir was hören wollt,
dann vergesst auch diese beiden Namen,
House und Kissinger. Ich hab
Neuigkeiten für euch, und ich will mir
nicht umsonst den Arsch aufgerissen
haben, ist das klar?
Ich hab mich ja nur überreden
lassen, herzukommen, weil ich immer gern
mit der Bahn gefahren bin, ist doch ein
basis-demokratisches Fuhrwerk, wenn nicht
gerade alle Angestellten von der Führung
ausgespäht werden. Ha!
TAZARA ja, Mensch, kenn ich
doch, das war noch Süd-Süd-Solidarität
vom Feinsten. Aber dann zog ja auch in
Afrika das neoliberale Wirtschaften ein
...
Ihr rollt mit eurem Zug in einem ziemlich
maroden System, wisst ihr das eigentlich?
Und korrupt dazu! Muss ich wissen, bin
doch jetzt Fachmann für Risiko-Anlagen
in Risiko-Gebieten.
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Da musste mal wieder aufgeräumt
werden, Tazaras Top
Management wurde fristlos entfernt. Der Managing
Director verliess sein Büro mit
einem kleinen Aktenkoffer voll mit personal
belongings! Beim Öffnen desselben,
veranlasst durch ein Vorstandsmitglied,
fanden sich fein gebündelte greenbacks
im Werte von dreihunderttausend
U.S.-Dollar, alles unter dem Titel
meine Privatsachen!
Er
traue ihm zu, seinem Verdacht
nachzugehen, meinte Mr. Kennan
ohne sich selber einem Verdacht
auszusetzen?
klingt das nach John Le Carré?
klingt das nach undercover-agent?
klingt das nach heimlichem
Späher?
klingt das nach verdecktem
Ermittler?
auf internationaler
Diplomaten-Bühne?
auf dem Kartell-Parkett?
verborgen hinter Madeleine
Albrights Rockschössen?
Und wir haben nichts davon bemerkt?
Haben es eher anders herum gesehen?
Der Joschka, der sich den Schneid hat
abkaufen lassen?
Der Joschka, der sich ein Wappen hat
malen lassen?
Woher wir das wissen, Joschka?
Da scheint sich jemand auf dich
einzuschiessen, das selbsternannte
Sturmgeschütz der Demokratie
Einst, als sich der
Jungmilitante Joschka
Fischer mit schwarzem Helm und schneller
Faust um den Respekt seiner Genossinnen
und Genossen bemühte, kam die Rede
bisweilen auf seine Abstammung. Sein
Vater sei ein armer
Grasfresser gewesen, erzählte er
dann seinen Mitstreitern, in deren
Weltsicht der Nachweis proletarischer
Ahnen einen Linken gleichsam adelte.
Ein Vierteljahrhundert später der
halbstarke Außenseiter hat sich in einen
starken Außenminister verwandelt
muss Fischer zunehmend Wert auch auf die
Zuneigung bürgerlicher Wähler legen. So
begann das PR-Genie, seine einstmals so
harte Rechte mit einem noblen Siegelring
zu schmücken.
Doch das Accessoire trug dem Aufsteiger
in der feinen Gesellschaft vorwiegend
Spott ein. Zwar nahm ein
Lifestyle-Kolumnist den einstigen
Turnschuhpolitiker in der Welt am
Sonntag mit dem Hinweis in Schutz:
Einen Siegelring dürfen auch
Bürgerliche ohne adlige Häme
tragen. Das Schwesterblatt
Welt aber mochte sich die
Bemerkung nicht verkneifen, Fischers
wappenloser Siegelring ohne
Siegel werde in Adelskreisen
kalte Platte genannt.
Womöglich um solche Anzüglichkeiten zu
vermeiden, kam dem Minister vor geraumer
Zeit ein Vorschlag seiner derzeitigen
Ehefrau Nicola Leske gelegen: Die
Fischers sollten sich doch ein
Sippenwappen entwerfen lassen. Einen
tüchtigen Heraldiker hatte die Gattin
bei einer Hospitanz in der
Geo-Redaktion kennen gelernt,
die ein Special zum Thema Mittelalter
vorbereitete ...
Feuer
einstellen! Das klingt ja nach Kampagne!
Das klingt ja wie bestellt! Herr Dunkler,
das erinnert uns doch an
Henry Kissinger aus Anlass:
Der Spiegel - 60 Jahre
Zeitgeschichte / DVD
2007 - Spiegel TV Hamburg
Niemand kann ignorieren, daß der
SPIEGEL einen wichtigen Beitrag macht,
ohne den man sich die Entwicklung in
Deutschland nicht vorstellen kann.
Danke,
Herr Dunkler, das war ein erleuchtender
Griff in Ihr DVD-Archiv
und nun
geben Sie wieder Feuer frei für das
selbsternannte Sturmgeschütz der
Demokratie
Mittlerweile kann
jedermann in der
Rhein-Main-Wappenrolle unter
der Registernummer 007-09-99 und sogar im
Web das farbige Prachtwerk bewundern, das
der Odenwälder Künstler Dieter Krieger
auf Antrag von Bundesaußenminister
Joseph Martin Fischer gefertigt hat
Eintragungsgebühr: 391,17 Mark.
Zugrunde lag der Arbeit das Stammbuch der
Fischers; zu dessen Auswertung war das
Einverständnis des
Beteiligten eingeholt worden.
Heraldiker Krieger verfolgte Fischers
Spuren bis zu Jakob Fischer, der
1740 Franciska Yack geehelicht hat.
Und siehe da: Der Stammbaum der
vermeintlichen Grasfresser wipfelt in
einer uralten schwäbischen
Metzger-Dynastie. Das Fischer-Wappen
gestaltete der Heraldiker daher mit Hilfe
von zwei blutroten Hackebeilen über
einem silbernen Fisch, gekrönt von einem
geflügelten Kopfschmuck, einer Art
Asterix-Helm.
Begründung: Der Fisch steht als
redendes Zeichen für den Familiennamen
... Die Fleischerbeile interpretieren den
Berufsstand des Metzgers ... Der Flug in
der Helmzier steht für das Amt des
Bundesaußenministers.
391,17 Mark umsonst
ausgegeben! Das ist der eigentliche
Schmäh! Den haben die Freunde beim
SPIEGEL noch gar nicht bemerkt! Schlampig
recherchiert! Aber schön formuliert
angefangen mit nem Helm,
aufgehört mit nem Helm!
Seit zwei Jahren weiss
ich, daß die beauftragte
Ahnenforschungsgesellschaft geschludert
hat! Mein Vorfahr Jakob Fischer war
sicherlich nicht von Fridingen an der
Donau, sondern wohl eher von Friedingen
bei Langenenslingen aus nach Ungarn
ausgewandert ...
Die falschen Farben im Wappen ... noch
nen Helm entsorgt!
2
Er war unmöglich. Nicht daß er
seine Arbeit schlecht tat: im Gegenteil,
er verwandte auf die Aufgaben, die man
ihm stellte, unendlich viel Mühe. Aber
seine Art brachte ihn in Gegensatz zu
allen und schadete schliesslich seinem
Tun ...
Dag,
für wen entdeckst du plötzlich deine
Sympathie?
für den hessischen
Turnschuh-Minister?
für den gesamtdeutschen
Geopolitiker?
für den internationalen
Consultant? Oder gar
für den verdeckten
Ermittler
den unser Joschka im Auftrag eines
U.S.-politischen Fossils abgeben soll?
2
... Als es zur Krise kam und alles
ans Licht musste, belastete er uns: an
ihm gab es nichts, aber absolut nichts
auszusetzen. Ebenso stark, wie sein
Selbstgefühl danach verlangte, schuldlos
zu sein, war es unseren Gefühlen
zuwider, ihm Schritt um Schritt die
Widersprüche in seiner Verteidigung
darzulegen, ihn Stück um Stück vor sich
selber auszuziehen. Aber Gerechtigkeit
gegen andere verlangte das.
Als ihm der letzte Lügenfetzen genommen
war und wir erkannten, daß es nichts
mehr zu sagen gab, da kam es unter
krampfhaftem Weinen: Aber warum habt ihr
mir niemals geholfen, warum habt ihr mich
nicht zurechtgewiesen . Ich habe
erkannt, daß ihr gegen mich waret. Und
Furcht und Unsicherheit haben mich weiter
und weiter in das getrieben, was ihr
jetzt tadelt. Es ist schwer gewesen,
alles. Ich erinnere mich eines Tages, an
dem ich mich freute: Einer von euch
meinte, daß etwas, was ich vorgebracht
hatte, wahrhaft gut sei
Aber,
das ist ja gar keine Sympathie-Adresse,
Dag?
2
... So war der Fehler am Ende doch
unser. Wir hatten zwar unsere Kritik
unterdrückt, aber uns doch von ihr
hindern lassen, ihm eine einzige
Anerkennung zu geben. Und wir hatten auf
diese Weise alle Wege zur Heilung
versperrt.
Immer ist der Fehler beim Stärkeren. Uns
fehlt die Geduld des Lebens. Wir
versuchen unwillkürlich, einen Menschen
aus dem Wirkungskreis unserer
Verantwortung auszuschalten, sobald der
Ausgang des Lebensexperiments in unseren
Augen missglückt erscheint. Aber das
Leben vollzieht seine Versuche jenseits
der Grenzen unserer Bewertung. Daher auch
zeigt sich das Leben manchmal so viel
schwerer als der Tod.
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