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TAZARA ... mit der Eisenbahn durch die Weltgeschichte © KJS / 2009 - 2021
Aufgegebener Cumbre-Tunnel Bild-Quelle: Robert Runyard
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„Aus welcher Quelle kommen solche falschen Anschuldigungen? Sie sollten wissen, daß es einen solchen Artikel in der Verfassung meiner Vereinigten Staaten von Amerika gar nicht gibt!”

Nun, Mr. Rockefeller, jemand hat in der Tat den originalen 13. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten verschwinden lassen, er wurde auf geheimnisvolle Weise ersetzt durch einen anderen Text, mit dem nach dem Bürgerkrieg die Sklaverei verbannt wurde.

Bis zum Jahr 2002 sah es so aus, als wäre diese Manipulation nie mehr nachzuweisen. Doch dann fanden Rechercheure im Bundesstaat Virginia ein Buch, das 1825 mit der Autorität des Kriegsministeriums veröffentlicht worden war. Es enthielt die ‚Militärgesetze der Vereinigten Staaten von Amerika‘, und angehängt war die Verfassung der U.S.A. von 1825 mit dem originalen 13. Zusatzartikel, der es Amtsträgern verbietet, durch einen ausländischen Staat Titel anzunehmen oder für ihn Dienste auszuüben.
Das war seinerzeit für die Gründerväter offenbar von grosser Bedeutung angesichts von Versuchen der eben überwundenen britischen Kolonialmacht, Handlanger für deren Interessen in der ‚Neuen Welt‘ zu gewinnen.
Solange nicht durch eine oberste Rechtsinstanz geklärt ist, wie und durch wen der Austausch der Texte erfolgte, und ob die Bestimmungen des alten Textes je durch einen Rechtsakt aufgehoben wurden, bleibt dieser Verfassungsgrundsatz in Kraft — mit anderen Worten, ein Zuwiderhandeln bleibt strafbar!


„Woher kommen die Stimmen aus den Lautsprechern? Ich bestehe darauf, endlich zu erfahren, wer hier eine Art rollendes Gerichtsverfahren durchführen will!”

Señor Galeano, helfen Sie bitte Mr. Rockefeller weiter?

„Wenn Sie, wie ich, gelegentlich aus dem Fenster schauen würden, Mr. Rockefeller, hätten Sie es schon erraten ...“

— ratenco — ratenco — ratenco ...

„Schauen Sie, hier auf der pazifischen Seite fallen die Anden viel steiler ab als auf der atlantischen Seite.“

— ratenco — ratenco — ratenco ...

„Von Caracoles nach Los Andes sind es bloss knapp einundsiebzig Kilometer, aber auf dieser Strecke geht es zweitausendsechshundertsechzig Meter in die Tiefe. Seit wir den Cumbre-Tunnel verlassen haben, macht die Bahnlinie also immer wieder relativ spitze Kehren — eine Meisterleistung der Ingenieure und der Bauarbeiter ... und ein Beispiel für überseeische Kapitalanlagen.
Vierhundertsechsundsiebzig Millionen Liter Wein pro Jahr im argentinischen Mendoza brauchten einen Transportweg zur Pazifik-Küste. Die ist nur gute dreihundertzwanzig Kilometer entfernt, verglichen mit den weit über tausend Kilometern zum Atlantik.
Argentinische und chilenische Finanzkräfte erlahmten bei der Mammutaufgabe, mit einem Schienenstrang die Anden zu überwinden. Briten, nicht gerade bekannt als Weinliebhaber, formten in London ein Unternehmen, das in der ersten Dekade des vergangenen Jahrhunderts mit der Durchbohrung des Cumbre-Bergmassivs die Gleise der Transandine-Eisenbahnlinie von argentinischer und von chilenischer Seite zusammenführte.“

Señor Galeano, Sie wollten Mr. Rockefellers Fragen beantworten! ...

„Nun, das muss noch zu Ende gebracht werden, denn tatsächlich befinden wir uns alle in einem Geisterzug — nicht nur weil er aus Afrika kommt, sondern weil Tunnel und Gleise in Wirklichkeit nur noch Schrott sind, zugeweht von Schneefeldern.
Die Eisenbahnlinie war 1910 fertiggestellt worden, in den folgenden Jahrzehnten unterbrachen Kriege und Naturkatastrophen immer wieder den Verkehr, doch erst der Bau einer Hochstrasse über die Anden brachte dem Eisenbahngeschäft endgültig den Ruin. Seit 1982 fährt auf diesen Schienen kein Zug mehr, und deshalb ist das, was ich Ihnen zeigen soll, Mr. Rockefeller, ein Albtraum.
Unser Geisterzug aus Afrika, er folgt hier auf der chilenischen Seite den engen Kurven des Transandine Railway. Von jedem Fenster aus ist der Zug immer wieder fast in voller Länge zu sehen, also auch alle aneinanderhängende Waggons ...“

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