Vor
dem finalen Feldzug gegen die Mahdisten
im Sudan wird einer unserer
Gipfel-Gäste, Hiram Stevens Maxim (noch
ist er nicht geadelt!), britischen
Offizieren am Nil sein neuestes Produkt
vorführen, ein wassergekühltes
Maschinengewehr. Das schafft schon
zweitausend Geschosse in einer Minute.
Die Vorführung wurde laut Wilbur Smith
von dem Mann angeordnet, der rund zehn
Jahre zuvor persönlich erlebt hatte, wie
es einer Militärexpedition nicht
gelungen war, rechtzeitig nach Khartum zu
gelangen, um den Kopf des britischen
Kriegshelden Gordon Pascha zu retten, und
mit ihm Leib und Leben der europäischen
Einwohner der Stadt.
Bei diesem fehlgeschlagenen Feldzug hatte
unser Mann den Nachrichtendienst der
Wüstentruppe geleitet, jetzt war er
auserkoren, die britische Scharte
auszuwetzen.
Die Versuche, Gordon Pascha zu retten und
den Mahdi zu vernichten, so erfahren wir
von Wilbur Smith, hatten Grossbritannien
dreizehn Millionen Pfund gekostet. Für
den neuen Feldzug ist Sparsamkeit
angesagt, neue Ideen sind erwünscht. Es
sind Ausgaben von nicht mehr als einer
Million Pfund vorgesehen, plus/minus
Am 12. März 1896 erhält unser Mann den
Befehl, den Nil entlang zu marschieren
und die Mahdisten anzugreifen.
Auftritt des neuen Oberkommandierenden
bei Wilbur Smith, Ansprache vor
versammelten Offizieren
15
Vom zweiundzwanzigsten bis zum
sechzehnten Grad nördlicher Breite sind
wir mit wasserloser Wüste konfrontiert.
Wir werden bis zum Nil vorstossen. Aber
wir können den Fluss nicht nutzen, um
weiter zu kommen, die Katarakte sind im
Wege. Die einzige Route in die Schlacht
führt über Land, über eine
Eisenbahnlinie, die wir bauen werden. Den
Fluss können wir nur auf der letzten
Etappe nutzen.
Sein Blick war von einer Kälte, die
seinen Menschenhass kaum verbarg.
Es gilt nicht, Berge zu
überwinden, meine Herren, die Wüste ist
eben und führt immer geradeaus. Es wird
weniger eine Frage von Ingenieurskunst
sein, als von harter Arbeit. Wir werden
uns dabei nicht auf Verträge mit
privaten Baufirmen verlassen. Unser
Ingenieur-Corps wird den Job
erledigen.
Was ist mit dem Atbara, sir? Dort,
wo er in den Nil mündet, ist er fast
tausend Yards breit, merkte Oberst
Sam Adams an.
Ich habe bereits
Kostenvoranschläge angefordert für die
Anlieferung von Brückenteilen, die wir
mit der Eisenbahn befördern können.
Ausserdem sind Ausschreibungen erfolgt
für die Lieferung von Komponenten
stählerner Kanonenboote. Die werden wir
ebenfalls mit der Eisenbahn an eine
Stelle oberhalb des fünften Katarakts
zur Endmontage schaffen, für den Einsatz
auf dem Nil bis Khartum.
REGIE!
ACHTUNG:
TUNNELVERBINDUNG ZWISCHEN PUNKTEN DER
GESCHICHTE!
1896 > SUDAN < 2004
Über 10.000 Euro
konnten beim diesjährigen Benefiz-Ball
für einen guten Zweck gesammelt werden.
Nach 21 Jahren Bürgerkrieg wird noch im
Dezember 2004 der Friedensvertrag im
Sudan unterschrieben. Alles wird sich
für die Menschen ändern. Damit sie
erfahren, wie es weitergeht, werden vom
Spendenerlös Radios gekauft und in alle
Ortschaften des Süd-Sudan verteilt ...
Unerhört! Sie lassen ohne meine
Genehmigung zitieren! Wo haben Sie das
Papier her?
In Pitmans Kurzschrift für den
Spielleiter notiert, über Herrn Dunkler
weitergereicht, auf Weisung von Mr. Moon.
... Unser diesjähriger Benefiz-Ball
fand unter dem Motto RADIO FÜR DEN
FRIEDEN am 03. Dezember unter
Mitwirkung der Firmen BUG, BWG,
Pfleiderer und Radio Hamburg an
bewährtem Ort im Abacus
Tierparkhotel in Berlin statt.
Schirmherr der Veranstaltung war der
Wirtschaftsminister des Landes
Brandenburg, Herr Ulrich Junghanns.
Aufgrund der zunehmend internationalen
Ausrichtung unserer Geschäftstätigkeit
konnten wir in diesem Jahr neben den
Gästen der Bahnindustrie aus
Deutschland, die bereits zum 14. Male
gemeinsam mit uns den Jahresabschluss
feierten, auch viele Gäste aus dem
Ausland begrüßen. Unter anderen
beteiligten sich unsere Partner aus
Skandinavien, Spanien, China, Jemen,
Kenia und dem Süd-Sudan ... Ehrengast
aus dem Süd-Sudan war der Commissioner
for International Cooperation der SPLM,
Herr Dr. Costello Garang Ring.
Aufgrund der engen Verbundenheit die
unser Unternehmen mit den Menschen im
Süd-Sudan pflegt, haben wir uns
entschlossen, die Erlöse aus dem
Benefiz-Ball in diesem Jahr einer ganz
besonderen Verwendung zuzuführen. Nach
über zwanzig Jahren Bürgerkrieg ist es
unter Vermittlung der Weltgemeinschaft
gelungen, den Bürgerkrieg zwischen dem
Süd-Sudan und der Zentralregierung in
Khartum zu beenden. Der Friedensvertrag
soll noch in diesem Jahr unterzeichnet
werden.
Für die Menschen, die seit einer
Generation nur den Krieg kennen, bedeutet
dies ein völliger Neuanfang. Da es
bisher weder Infrastruktur noch
Massenkommunikationsmittel gibt, haben
wir gemeinsam mit dem Hamburger
Privatsender Radio Hamburg den Aufbau
einer Radiostation im Süd-Sudan
beschlossen. Es wurden
Radioempfangsgeräte beschafft, die neben
dem herkömmlichen Batteriebetrieb
außerdem sowohl mit Solarenergie, als
auch mit einer Handkurbel (10 sec.
kurbeln = 10 Minuten Radio hören)
betrieben werden können. Aus dem Erlös
des Benefiz Balls werden solche
Radiogeräte gekauft und in alle
Ortschaften des Süd-Sudan verteilt. Die
Funktion der Radios konnte durch eine
eindrucksvolle Vorführung unter Beweis
gestellt werden.
Radio Hamburg hat außerdem einen
UKW-Sender gestiftet, der Herrn Dr.
Garang Ring auf dem Ball übergeben
wurde. Schon bald soll der Sender in
Betrieb gehen und die Bevölkerung über
die Entwicklungen in ihrer neuen
autonomen Region Süd-Sudan informieren.
Wir freuen uns, mit dieser Aktion einen
wichtigen Beitrag zum Neuanfang im
Süd-Sudan geleistet zu haben und
wünschen den Menschen viel Erfolg beim
Wiederaufbau Ihres Landes.
Das uns übertragene Eisenbahnprojekt hat
dabei neben den humanitären
Investitionen eine hohe Priorität ...
REGIE!
Bild-Projektion bitte!
21
Wir sehen einen
Wüstenflughafen, ein viermotoriges
Flugzeug wird entladen, drei
Militär-LKWs stehen bereit. Der Text zum
Bild:
Ein Antonov-12-Transportflugzeug,
das nach Angaben von amnesty
international 2007 unter Bruch des
UN-Embargos Militärgüter nach Dafur
bringt. Das Farbfoto ist
Bestandteil der Berichterstattung von
Südafrikas SUNDAY TRIBUNE
über Viktor Bout, den Merchant of
Death...
TUNNEL-UMKEHR!
Am 2. September 1896
besiegt Horatio Herbert Kitchener die
Mahdisten in der Schlacht von Omdurman.
Für diesen Sieg erhält er den Titel
eines Barons Lord Kitchener
of Khartum and of Aspall in the County of
Suffolk und den Bathorden.
Nach der Schlacht werden Omdurman und das
vom Mahdi zerstörte Khartum besetzt.
Kitchener fungiert vom 2. September 1898
bis zum 19. Januar 1899 als
Militärgouverneur des Landes. Die
Mahdisten fliehen nach Süden, wo sie am
24. November 1899 in der Schlacht von Umm
Diwaykarat in der Provinz Kordofan
endgültig geschlagen werden. Das
zurückeroberte Land wird nicht an
Ägypten zurückgegeben, sondern 1899 als
anglo-ägyptisches Kondominium mit
Kitchener, ab dem 19. Januar, als erstem
Generalgouverneur konstituiert.
Zum Dank für seinen Sieg im Feldzug
gegen die Mahdisten erhält Kitchener
eine kleine Nil-Insel neben
Elephantine, die
Kitchener-Island benannt
wird. Da der Name aus der Kolonialzeit
nicht mehr gern gebraucht wird, ist sie
heute unter dem einheimischen Namen
Geziret el-Nabatat bekannt,
das heisst Pflanzeninsel.
Klick!
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