Ich gestehe,
ich bin Gründungsmitglied und Vorstand
des European Council on Foreign
Relations/ECFR. Der Rat wurde von
fünfzig prominenten Europäern im
Oktober 2007 mitgegründet. Zu ihnen
zählen ehemalige Premierminister,
Parlamentarier und Intellektuelle, die
Europas Rolle in der Weltpolitik stärken
wollen. Die Initiative wird angeführt
vom britischen Aussenpolitik-Experten
Mark Leonard; sie besitzt Büros in
Berlin, London, Madrid, Paris, Rom, Sofia
und Warschau, aber ich betone
sie ist nicht direkt mit dem
U.S.-amerikanischen Council on
Foreign Relations verbunden, unsere
Interessen gehen auch in eine andere
Richtung.
Was machen wir?
Der European Council on Foreign
Relations ist eine Denkfabrik, um
strategische Analysen für die
Außenpolitik der Europäischen
Union zur Verfügung zu stellen und
eine zusammenhängende und stärkere
europäische Außen- und
Sicherheitspolitik zu fördern.
Woher kriegen wir die Knete?
Nun, der Rat wird von dem Milliardär und
Mäzen George Soros finanziert, der auch
demokratischen Oppsotionsbewegungen in
Osteuoropa Geld gibt.
Ich habe mein Pulver noch nicht
verschossen, nicht hier bei euch
da kommen gleich noch von mir
aufbereitete Unterlagen aus dem Archiv
der AG Frieden bei der
Kasseler Uni aber auch noch nicht
als Polit-Rentner. Jetzt mach ich
beim ECFR mit, in der Hoffnung, daß wir
das noch geschaukelt kriegen, eine
eigenständige, eine selbstbewusste
Haltung gegenüber unseren
amerikanischen Vettern. Da
war ich immer skeptisch als deutscher
Aussenminister, daß wir das noch
hinkriegen, bevor uns die Amis in den
nächsten Schlamassel reiten. Und weil
ich skeptisch war, wollte ich noch
während meiner Amtszeit erreichen, daß
wenigstens Berlin mit einem ständigen
Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten
Nationen den Vettern Paroli bieten
könnte. Über Rom und London wollte uns
Präsident Bush mit einer
semipermanenten
Mitgliedschaft ohne Vetorecht abspeisen.
Aber gescheitert ist der Ansatz nicht an
Bush.
Schäuble, Kinkel,
Westerwelle, Altkanzler Schmidt
sie alle lehnten den Plan ab, weil
er den Konflikt zwischen
Deutschland und den U.S.A. verschärft
und die deutsche Wirtschaft
beschädigt hätte.
Jetzt habt ihr den ersten
multikulturellen Aufsteiger ins
amerikanische Präsidentenamt mit einem
Zug durch Afrika fahren lassen. ...
32
... Ich versuchte, mir den Afrikaner
vorzustellen, der dieses stählerne,
qualmende Ungetüm beobachtete, das zum
ersten Mal sein Dorf passierte. Hatte er
den Zug mit neidischem Blick verfolgt,
sich vorgestellt, eines Tages in dem
Abteil zu sitzen, in dem der Engländer
saß, endlich erlöst von der Bürde
seines Daseins? Oder schauderte ihn bei
dem Gedanken an Krieg und Zerstörung?
Meine Phantasie gab mir keine Antwort.
Meine Vorstellungskraft versagte. Und so
kehrte ich zurück in die Realität, sah
nun statt der Savanne die endlosen
Dächer von Mathare. Wir kamen an einem
offenen Markt vorbei, wo uns ein paar
Kinder zuwinkten. Ich winkte zurück. Im
selben Moment sagte Kezia hinter mir
etwas auf Luo, und Bernard zupfte an
meinem Hemd. Sie sagt, du sollst
nicht den Kopf zum Fenster hinaushalten.
Diese Jungs werden mit Steinen nach dir
werfen.
Obamas Vater war als Student nach
Amerika gekommen. Auf der Spur seines
Vaters entdeckte Sohn Barack, daß dieser
zu Hause in Afrika mit seinem in Amerika
erworbenen Wissen gescheitert war.
Unser Mäzen George Soros
hat als Förderer und Vorsitzender des
Open Society Institute und
der Soros Foundation
schwarzen südafrikanischen Studenten
geholfen, bei sich zu Hause die
University of Cape Town zu besuchen.
Auf die U.S.-Politik hatte Soros viele
Jahre lang keinen Einfluss zu nehmen
versucht. Unter Präsident George W. Bush
machte er es aber zu seinem erklärten
Ziel, dessen Wiederwahl zu verhindern,
mit insgesamt 23,5 Millionen
Spenden-Dollars an linksgerichtete
Bewegungen.
Also wegen dieses Sponsors mach ich
mir keine Sorgen um Barack Obama, wegen
seines wichtigsten aussenpolitischen
Beraters schon!
Regie!
Achtung! Geschichtstunnel!
Stopp auf der Zeitschiene: Januar 2009
Präsident Obama
wird von dem ehemaligen
Sicherheitsberater unter Präsident James
Carter, Zbigniew Brzezinski,
unterstützt. Brzezinski ist zugleich als
außenpolitischer Berater Obamas tätig.
Als graue Eminenz unter den
U.S.-Geostrategen verkörpert er die
Sichtweisen und Interessen eines ganzen
Flügels der amerikanischen Elite.
Aufgrund seines intellektuellen Ranges
muß sein Einfluß sehr hoch veranschlagt
werden. Hinzu kommt noch, daß Zbigniew
Brzezinskis Tochter, die
Fernsehmoderatorin Mika Brzezinski, Obama
unterstützt, während ihr Bruder, Mark
Brzezinski, zu den Beratern Obamas
gehört. Vieles spricht deshalb dafür,
daß unter einer Präsidentschaft Obamas
die geopolitischen Vorstellungen der
»Brzezinski-Fraktion« zum Tragen
kommen.
Und
was weiss die Ehefrau, was ihr Mann nicht
weiss?
Michelle Obama
ist Mitglied des Vorstandes des
Chicago Council on Global
Affairs, gegründet im Jahr 1922
als Chicago Council on Foreign
Relations. Trotzdem sagte Barack
Obama nun in Lancaster, Pennsylvania,
daß er keinen blassen Schimmer habe von
der elitären Organisation.
Ich weiß nicht ob ich ein
offizielles Mitglied bin. Ich habe dort
schon mal gesprochen. Es ist im Prinzip
ein Forum wo Leute über Außenpolitik
reden. Es gibt keine offizielle
Mitgliedschaft. Ich habe keine Karte oder
einen speziellen Handschlag oder
irgendsoetwas, berichtet Raw
Story.
Halt!
Raw Story? Das kennen wir
doch ...
Herr Dunkler! Schauen Sie mal nach
in Ihrem Zug-Archiv?
Rumsfeld caught
dining with Kissinger, RAW
STORY
Originally published on Monday December
12, 2005
Verteidigungsminister Donald Rumsfeld
und Präsident Nixons ehemaliger
Aussenminister sowie Politik-Architekt
des Vietnam-Krieges, Henry Kissinger,
wurden vergangenen Donnerstag beim
gemeinsamen Abendessen in Washingtons
Bistro Bis gesehen ...
Richtig!
Dag, du hattest uns aufgeklärt, was
dieser Auftritt für Rumsfeld bedeutete:
... Mit einem öffentlich
zelebrierten Versöhnungsakt unterwirft
er sich dem Bilderberg-Paten. Er wird zur
Disposition stehen sogar Bush wird
zur Disposition stehen, falls etwas
schief geht im Irak Kissinger hat
noch nie zur Disposition gestanden!
...
Damals
hiess der Pate Kissinger, heute
Brzezinski?
Obama kann nicht
abstreiten daß
einer seiner wichtigsten Berater im
Epizentrum des Council on Foreign
Relations steht: Zbigniew
Brzezinski. Der Chase-Manhattan-Don David
Rockefeller machte 1973 Brzezinski zum
ersten ausführenden Direktor der
sogenannten Trilateralen
Kommission, einer Gruppe
prominenter politischer, akademischer und
wirtschaftlicher
Führungspersönlichkeiten aus den
U.S.A., aus Westeuropa und aus Japan.
Ziel dieser Gruppe ist es, die
Beziehungen zwischen diesen drei Regionen
zu stärken.
Um zu verstehen was Brzezinski und
folglich Obama planen mögen, müssen wir
Brzezinskis eigene Worte kennen.
Die technotronische
Ära beinhaltet das graduelle Erscheinen
einer stärker kontrollierten
Gesellschaft.
Solch eine Gesellschaft
würde von einer Elite dominiert werden
welche ungebunden ist an traditionelle
Werte. Bald wird es möglich sein,
beinahe ununterbrochene Überwachung
über jeden Bürger sicherzustellen und
aktuelle Datenbanken zu unterhalten sogar
über die persönlichsten Informationen
der Bürger. Auf diese Datenbanken werden
die Behörden unverzögerten Zugriff
haben.
Als präsidialer
Assistent für nationale
Sicherheit unter
Jimmy Carter, von 1977 bis 1981,
befürwortete Brzezinski die
Unterstützung der fundamentalistischen
Mudschaheddin in Pakistan und
in Afghanistan, unter anderem durch
massive finanzielle Unterstützung der
vom pakistanischen Geheimdienst
geleiteten Trainingslager durch die CIA
und durch den britischen MI6 ...
Brzezinskis Politik während des
Afghanistan-Konflikts hatte das Ziel, die
radikalen islamistischen und
antikommunistischen Kräfte Afghanistans,
also gerade auch die fundamentalistischen
Mudschaheddin, zu stärken,
um die säkulare, kommunistisch
ausgerichtete Regierung zu stürzen ...
Gemäß der offiziellen amerikanischen
Version der Geschichte begann die
Unterstützung der
Mudschaheddin durch die CIA
erst im Laufe des Jahres 1980, also nach
dem Eingreifen der sowjetischen Armee in
Afghanistan am 24. Dezember 1979. Laut
einem Interview Brzezinskis mit der
französischen Zeitschrift Le
Nouvel Observateur vom Januar 1998
setzte die amerikanische Unterstützung
der fundamentalistischen
Mudschaheddin dagegen schon
am 3. Juli 1979 ein, also fast ein halbes
Jahr vor der Invasion. Präsident Carter
unterschrieb an diesem Tag die erste
Direktive für eine geheime
Unterstützung der
Mudschaheddin
Halt!
Mr. Brzezinski als Godfather
von Osama bin Laden? Herr Dunkler, was
hatte Mr. Moore gesagt, als er bei uns
jene Waffennarren getroffen hatte?
Replay, bitte!
Zum sechzigsten
Jahrestag Ihrer Erfindung, Mr.
Kalaschnikow, erschienen mehrere Bücher,
eines davon von Michael Hodges, der darin
unter anderem eine Anekdote von Osama bin
Ladens erstem AK47 erzählt:
Diese Waffe wurde angeblich 1982 beim
israelischen Angriff auf
Palästinenserstellungen im Libanon
erbeutet und ging dann via CIA, also den
amerikanischen Geheimdienst, an Bin Laden
als dieser mit den Mudschaheddin in
Afghanistan noch im Auftrag Amerikas
gegen die Russen kämpfte. Es ist jener
Karabiner, den er der Welt nach
9/11 in seinem ersten Video
präsentierte.
Danke,
Herr Dunkler. Weiter mit dem
Fischer-file.
... Brzezinski war sich bewusst, daß
diese Aktionen das Risiko für eine
militärische Intervention der Sowjets
erheblich erhöhen würden. Er war ein
starker Befürworter dieser geheimen
Operationen, denn hierdurch wäre die
Sowjetunion in die Afghanische
Falle gelockt worden, d. h. in
einen zermürbenden Krieg, ähnlich dem
Vietnamkrieg der U.S.A.. Tatsächlich war
die Sowjetunion fast zehn Jahre lang im
Afghanistan-Krieg engagiert, was nach
Brzezinskis Auffassung das sowjetische
Imperium so stark demoralisierte und
wirtschaftlich schwächte, daß es
letztlich auseinanderbrach. Auch nach der
Auflösung der UdSSR hat Brzezinski sich
für eine anhaltende Destabilisierung der
russischen Südgrenze als Teil der
U.S.-Strategie ausgesprochen
Regie!
Achtung! Geschichtstunnel!
Stopp auf der Zeitschiene: 1904 > 1943
Cecil John Rhodes ist seit
zwei Jahren tot
In Oxford entsteht die
Heartland-Theorie
Sie besagt: in Eurasien liegt
der Schlüssel zur Weltherrschaft
Sir Halford John
Mackinder, geboren am
15. Februar 1861 in Gainsborough,
gestorben am 6. März 1947, war ein
britischer Geograph und Geopolitiker. Er
ging am Epsom College und an der Christ
Church in Oxford zur Schule. Er wurde
Geograph und wandte sich später den
Wirtschafts- und Politikwissenschaften
zu. Er war Mitbegründer der London
School of Economics und fungierte
von 1903 bis 1908 als deren Direktor.
Mackinder formulierte 1904 in der Schrift
The Geographical Pivot of
History erstmals den Begriff
Geopolitik sowie die
Heartland-Theorie als Teil
dieser Geopolitik: Die These besagt, daß
die Beherrschung des Kernlandes
Eurasien (auch: die
Weltinsel) der Schlüssel zur
Weltherrschaft sei und daß
Großbritannien als führende Seemacht,
da es aufgrund seiner Insellage diese
Gebiete nicht beherrschen könne, mit dem
Aufkommen einer gefährlichen
expansionistischen Macht auf dem
Kontinent rechnen müsse, insbesondere
mit Russland.
Wenigen
Menschen ist bekannt,
daß Sir Halford Mackinder seine Ideen
zusammengefasst hat in einem Thesenpapier
für das führende Organ der
U.S.-amerikanischen Aussenpolitik.
Foreign Affairs. Die
Zeitschrift des Council on Foreign
Relations, veröffentlichte den
Artikel im Juli 1943.
Wenige Jahre vor seinem Tod war Mackinder
klar geworden, daß in der Nachkriegszeit
die Vereinigten Staaten von Amerika das
Britische Imperium ablösen würden. So
beschrieb er als lebenswichtig für eine
U.S.-amerikanische Globalstrategie die
Kontrolle dessen, was er in seinem Papier
von 1904 als das Heartland
bezeichnet hatte. Als
Heartland definierte er den
nördlichen Teil von Euro-Asia,
essentiell jenen Teil, den zu jener Zeit
die UdSSR formte.
Mackinder verglich die strategische
Bedeutung des Russlands von 1943 mit
jener von Frankeich in den Jahren
1914-18:
Russland wiederholt essentiell das
Muster Frankreichs, aber in einem
grösseren Maßstab, mit seiner offenen
Grenze, die nach Westen gewandt ist statt
nach Nordosten. Im Moment ist die
russische Armee über diese offene Grenze
hinweg aufgestellt. In ihrem Rücken hat
sie die weiten Ebenen des
Heartland verfügbar zur
Verteidigung in der Tiefe des Landes oder
zum Rückzug.
Für den politisch interessierten
amerikanischen Leser notiert Mackinder:
Sollte die Sowjetunion aus diesem
Krieg als Eroberer Deutschlands
hervorgehen, wird sie eingeordnet werden
müssen als die grösste Landmacht der
Welt ... einer Macht, die sich
strategisch in der stärksten
Verteidigungsposition befinden würde.
Das Heartland ist die
grösste natürliche Festung der
Erde.
Was Mackinder in diesem wenig bekannten
kleinen Essay weiter vorschlägt, ist die
Eindämmung Westeuropas vor allem
die deutsche industrielle Herausforderung
anglo-amerikanischer Vormacht
durch eine feindliche
Heartland-UdSSR-Macht im
Osten und durch eine militärisch starke
U.S.-amerikanische Macht im Westen. In
gewissem Sinne sei es dabei unwichtig, ob
eine UdSSR-Macht noch freundlich
gegenüber Washington sei, oder ein
Gegner im Kalten Krieg. Als Effekt bliebe
Westeuropa so oder so unter dem Einfluss
der U.S.A. ...
Regie!
Achtung! Geschichtstunnel!
Stopp auf der Zeitschiene: 1997 > 2009
Ebenso wie Mackinder
im Hinblick auf das
britische Empire des Jahres 1904 sieht
auch Brzezinski knapp einhundert Jahre
später den Machtkampf um die
Vorherrschaft Eurasiens als die
Schicksalsfrage jedes herrschenden
Imperiums an.
Genau wie das britische Empire haben auch
die U.S.A. eine geographische Lage, die
eher abseits der sogenannten
»Welteninsel« (Eurasien) angesiedelt
ist. Die U.S.A. müssen als
nicht-eurasische Nation ihre
Weltmachtposition auf einem Kontinent
durchsetzen und verteidigen, auf dem sie
nicht zu Hause sind. Sie könnten somit
leichter als andere Staaten aus Eurasien
verdrängt werden. Dies wiederum zwingt
die U.S.-Außenpolitik zu einer umso
größeren und gewissermaßen
präventiven Einflußnahme auf dem
asiatischen und europäischen Kontinent.
Rußland ist somit in den Augen
U.S.-amerikanischer Geopolitiker die
entscheidende Figur auf dem eurasischen
Schachbrett. Die Überwindung der
ideologischen Konkurrenz bedeutete nicht,
daß auch die geographische Rivalität
überwunden wurde. Im Gegenteil, Rußland
ist aufgrund seiner geographischen Lage
aus Sicht der amerikanischen Geopolitiker
so privilegiert, daß wahrscheinlich
schon deshalb eine präventive
Schwächung Rußlands ins Auge gefaßt
wurde.
Wenn ich vorhin von Sorge um Obarak
sprach, dann ist diese Sorge begründet
durch einer ertklassigen Quelle, nämlich
in den aufgeschriebenen Gedanken der
grauen Eminenz selber.
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