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TAZARA ... mit der Eisenbahn durch die Weltgeschichte © KJS / 2009 - 2021

Marmor-Bahnhof Sljudjankawikipedia
Eiffel-Bahnhof Maputowebshots

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„Nun — in der Tat — als Oberkommandierender begab ich mich an die Südfront mit einem Eisenbahnzug, den ich jedoch erst einmal mühsam zusammenstellen musste.
Dazu gehörte dann ein Sekretariat, eine Druckerei, ein Telegraphenamt, eine Telefunken- und eine elektrische Station, eine Bibliothek, ein Badebetrieb — und eine eigene Zugzeitung namens WPuti — das heisst ‚Unterweg‘. Ferner hatte ich eine schnelle Eingreiftruppe, die — wie wir alle im Zug — Lederjacken trug.
Der Telegraph im Zug arbeitete ununterbrochen. Wir konnten uns über eine direkte Leitung mit Moskau verbinden, und mein Vertreter Skljanski empfing von mir die Aufstellung der für die Armee notwendigen Ausrüstungsgegenstände.
Mehr als einhunderttausend Kilometer legte mein Zug zurück. Die meisten Fahrten entfielen auf das Jahr 1920.
Der Zug wurde von zwei gepanzerten Loks gezogen, die waren mit schweren Maschinengewehren ausgerüstet. Das war besonders dort hilfreich, wo Verrat nistete. Bei einer vorderen Batterie empfing mich einmal ein Artillerieoffizier. Er bat um Erlaubnis, abzutreten und telefonisch einen Befehl zu erteilen. Kurz darauf schlugen in nächster Nähe zwei Granaten ein. Erst lange danach dämmerte mir, daß der Artillerist der feindlichen Batterie das Ziel angegeben hatte.
Ja, die Eisenbahn, das Telefon, Funk-Antennen — erfunden im ‚imperialen Zeitalter‘ — wir nutzten sie für unsere Revolution!
Auf einem besonderen Waggon war eine Antenne gezogen, die es ermöglichte, unterwegs Radiotelegramme vom Eiffelturm zu empfangen, insgesamt von dreizehn Stationen, in erster Linie natürlich von Moskau.
Der Zug war stets darüber orientiert, was in der Welt vorging. Darüberhinaus waren die Waggons miteinander durch Innentelefone und Signalvorrichtungen verbunden.
Gegen Ende des Bürgerkriegs wurde der Zug in seiner Gesamtheit mit dem Orden der Roten Fahne ausgezeichnet. Zuvor hatte man einen zweiten Panzerzug zusammengestellt, der nach Lenin benannt worden war. Zwischen beiden gab es eine direkte Verbindung ...
In jenen Jahren habe ich mich, wie mir scheint, für immer daran gewöhnt, unter Begleitung der Pullmannschen Federn und Räder zu schreiben und zu denken ...
Ich bedanke mich ausdrücklich für die Einladung in ‚The Great Uhuru Railway‘ — in die ‚Die Grosse Freiheitsbahn‘ ...
Druschba — Freundschaft !”

— tazara — tazara — tazara ...

Vom Eiffelturm in Paris fing Ihr revolutionärer Zug Radiotelegramme auf? Vom Symbol der Industriellen Revolution? Vom Sinnbild des Erfindergeistes ihrer Pioniere und des Glaubens an die Allmacht der Technik?
Ohne die Erfindung der drahtlosen Telegraphie, für die der höchste Turm Europas den idealen Antennenträger hergab, wäre Eiffels Stahlfinger nach zehn Jahren wieder abgerissen worden, wussten Sie das?
Gustave Eiffel, der Mann, der zur Pariser Weltausstellung 1889 das höchste Gebäude der Welt aus dem Material für Dampfschiffe und Lokomotiven schuf — Gustave Eiffel hat auch hier in Afrika ein industrielles Symbol hinterlassen.
Rollte unser Zug auf einer anderen Strecke, würden wir bald eine Hafenstadt erreichen, in der eine europäische Kolonialadministration Herrn Eiffel mit der Stahlkonstruktion eines Bahnhofes beauftragte … Na, Genosse Trotzki, alter Eisenbahn-Fan, um welche afrikanische Hafenstadt handelt es sich:
a) Mombassa?
b) Maputo?
c) Durban?


„Da ist Ihrer Quiz-Redaktion leider ein Fehler unterlaufen: Als Monsieur Eiffel von portugiesischen Geldgebern gebeten wurde, für die 1895 gebaute Eisenbahnlinie nach Südafrika einen Bahnhof in Maputo zu entwerfen, da hiess diese Stadt noch Lourenço Marques.
Aber, ich habe auch eine Frage. Sehen Sie, das Symbol früher russischer Industrialisierung war nicht aus Stahl. War es aus:
a) Kupfer?
b) Gold?
c) Marmor?

Oh, Genosse Trotzki, bei dieser Material-Auswahl liegt es nahe, den Beginn der Industrialisierung Russlands in vorrevolutionären Zeiten zu vermuten — obwohl — mit allen dreien wurde nicht gespart als sich die Revolution zuzeiten Stalins die „Paläste des Volkes“ baute, die glitzernden Stationen des unterirdischen Bahn-Netzes der Moskauer Metro, in Betrieb seit 1935 …
Aber Sie fragten nach dem Material für das Symbol früher russischer Industrialisierung, also bitten wir jenen industriellen Revolutionär in unseren Salonwagen, dem Sie es zu verdanken haben, daß Jahrzehnte zuvor Ihr bevorzugtes Fortbewegungsmittel in Russland schon oberirdisch über Schienen rollte.
Herr Witte, sagen Sie es uns: … a) — b) — oder c) … ?


„Natürlich c: Marmor — an einer von mir geplanten Strecke!“

Sie werden uns gleich weiter aufklären, aber zunächst … russisch klingt Ihr Familienname nicht?

„Ich wurde am 26. Juni 1849 in Tiflis geboren. Mein Vater, Julius Witte, stammte aus dem Baltikum und gehörte zur deutsch-baltischen Ritterschaft von Pleskau/Pskow. Er hatte in Preussen Landwirtschaft und Hüttenkunde studiert. Als er heiratete, trat er vom lutherischen Glauben zum orthodoxen über. Meine Großmutter war russischer Herkunft, Tochter einer Prinzessin Dolgoruki.
Nach Abschluss der Schule hatte ich Mathematik an der Neurussischen Universität in Odessa studiert, und — ja — auch ich war ein früher Eisenbahn-Fan. So wurde ich nacheinander Direktor der Odessa-Eisenbahn und der Südwest-Eisenbahn, die von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer verlief. 1886 ging ich nach Kiew, wurde Mitglied der vom Zar ins Leben gerufenen Baranow-Kommission, die eine neue Eisenbahnpolitik für die Regierung ausarbeitete. Dafür schrieb ich eine Eisenbahn-Charta, die zur Grundlage der ersten Betriebsordnung der russischen Eisenbahnen wurde.
1889 wurde ich in die russische Regierung berufen und zum Leiter der Abteilung für Eisenbahnangelegenheiten ernannt. 1892 war ich Verkehrsminister, 1893 russischer Finanzminister.
1886 hatte der Eisenbahnbau den Ostrand des Ural erreicht und es wurden verschiedene Trassenführungen erwogen. Zar Alexander III. folgte meinem Rat und entschied sich für die Gesamtlösung, für die Transsibirischen Eisenbahn ...“

— transsib — transsib — transsib ...

Sergei Juljewitsch, das sind aufeinmal ganz andere Geräusche?

„Offensichtlich lässt sich Ihr Zug auch auf andere Gleise versetzten, ist wohl durch einen Ihrer Geschichtstunnel gerollt!
Hier sind wir jedenfalls in der Nähe des Baikal-Ufers bei Kilometer 5311 der Transsibirischen Eisenbahn, und da draussen sehen Sie die Lösung der Quiz-Frage — den wahrscheinlich einzigen vollständig aus Marmor erbauten Bahnhof der Welt: Sljudjanka 1. Er wurde 1904 errichtet, gleichzeitig als Denkmal, um die grandiose Leistung der Erbauer der einzigartigen Baikal-Strecke zu würdigen und zu krönen. Der Bahnhof ist bis heute praktisch in seiner Ursprungsform erhalten.“ ...

— transsib — transsib — transsib ...

Sergei Juljewitsch — Staatsmann deutscher Abstammung und russischer Unternehmer. Sie gelten als der Mann, der liberale Ideen verfocht und schon zu Zarenzeiten die russische Wirtschaft modernisierte …

„Nun, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte Russland zur Ausbeutung der sibirischen Reichtümer unmöglich länger auf Pferdefuhrwerke und Lastkähne setzen, so daß wir bereits in den 1870er Jahren Pläne für eine Eisenbahn durch ganz Sibirien aufnahmen.
Aber schon mit Baubeginn waren die Erwartungen und Ziele eindeutig zu hoch gesteckt. Meine politischen Opponenten glaubten, wir könnten neben China, auch noch Korea und Japan dem russischen Einfluss unterwerfen. Sie unterschätzten dabei die Japaner, die in einem rasanten Tempo von einem isolierten Inselreich zu einer weltweiten Großmacht aufstrebten.“

Russland ist durch Bajonette, nicht durch Diplomatie entstanden und wir müssen die mit China und Japan strittigen Fragen mit Bajonetten entscheiden und nicht mit den Federn der Diplomatie.

„... Ja, das war Innenminister Plehwe. Er hatte behauptet, ich sei Teil einer jüdischen Verschwörung. Am 29. August 1903 musste ich vom Posten als Finanzminister zurücktreten.
In der Nacht vom 8. Februar auf den 9. Februar 1904 erfolgte der erste Angriff der Japaner auf Port Arthur, also auf den russischen Kriegshafen in der Mandschurei. Ohne eine Kriegserklärung trafen in dieser Nacht japanische Torpedos die im Hafen liegenden Schiffe. Diese konnten aber nach der ersten Angriffswelle Ausweichmanöver einleiten, sodaß sich die russischen Verluste in Grenzen hielten. Es folgte das Gefecht von Tschemulpo, die Schlacht von Port Arthur, die Schlacht im Gelben Meer, die Schlacht von Mukden ... Schließlich behielt Japan auch in der Seeschlacht von Tsushima die Oberhand, die russische Flotte wurde vernichtend geschlagen.
Die Führungsschwäche der autokratischen Regierung und die Unstimmigkeiten zwischen den russischen Machteliten trugen zum Fehlschlag der russischen Fernostpolitik in enormem Maße bei. Wäre man konsequent auf meinem Kurs geblieben und hätte man meine Ideologie der ‚friedlichen Expansion‘ verfolgt, wäre es sicherlich nicht zu einer solchen Eskalation des Konfliktes mit Japan gekommen ...
Bereits nach der russischen Niederlage bei Mukden hatte sich der amerikanische Präsident Theodore Roosevelt zur Vermittlung zwischen beiden Kriegsparteien angeboten. Sie müssen wissen, amerikanische Unternehmen hatten erheblich in Russland investiert ...
Der Zar erinnerte sich an mein Verhandlungsgeschick. Im Juni 1905 sandte er mich als Chefunterhändler nach Amerika, um mit Japan die Bedingungen für den Friedensvertrag von Portsmouth auszuhandeln. Trotz Russlands vernichtender Niederlage auf dem Schlachtfeld konnte ich relativ milde Vertragsbedingungen aushandeln. Wir verloren die Halbinsel Liaodong, den Kriegshafen Port Arthur und die Konzessionen für die Eisenbahnen in der Mandschurei. Außerdem verpflichtete sich Russland, Süd-Sachalin an Japan abzutreten.
Nikolaus II. war sehr zufrieden mit mir. Er holte mich zurück in die Regierung.
Doch die herrschende Armut im Lande hatte die soziale und die politische Ordnung aufgelöst. Reformen waren unausweichlich. Als im August 1905 eine beratende Duma eingeführt wurde, war ich als erster Regierungschef Russlands mit der Kabinettsbildung beauftragt — zuvor waren alle Minister unmittelbar dem Zaren verantwortlich gewesen.
Um einer drohenden Revolution vorzubeugen, musste der Zar am 17. Oktober desselben Jahres das von mir verfasste Oktobermanifest erlassen, das bürgerliche Freiheitsrechte einführte und die Duma in ein gesetzgebendes Organ umwandelte. Ich hatte diesen Schritt eindringlich gefordert und vor den Folgen einer unnachgiebigen Haltung gewarnt. Aber nach den Wahlen zur ersten Duma geriet ich erneut unter Druck. Liberale Parteien hatten entscheidende Stimmgewinne erzielen können, der Zar zweifelte an den eingeleiteten Reformen. Konservative Regierungskreise erzwangen im April 1906 erneut meinen Rücktritt.
Ich zog mich ins Privatleben zurück, schrieb meine Memoiren. Gelegentlich äußerte ich mich noch öffentlich zum politischen Tagesgeschehen. Ganz entschieden wandte ich mich gegen einen Eintritt Russlands in den Ersten Weltkrieg, warnte vor einer Niederlage und schlug stattdessen Friedensverhandlungen mit dem Deutschen Reich und mit Frankreich vor. Der Zar ließ sich darauf nicht ein ...“

Genosse Trotzki, von Eisenbahn-Fan zu Eisenbahn-Fan: Das war doch auch Ihre Linie, Friedensverhandlungen mit Deutschland. Sie haben sie sogar im Auftrag Lenins geleitet! Sergei Juljewitsch Witte — ein russischer Patriot?

„Er sprach von ‚drohender Revolution‘ — er war Handlanger des russischen Imperialismus! Sein Vehikel war die Eisenbahn, sein Instrument das mit der Petersburger Staatskasse verschwisterte ausländische Banken- und Anleihekapital, das erklärte Ziel war die langfristige Erschließung von Absatzmärkten, die ,Friedliche Durchdringung‘ ökonomisch unentwickelter, machtentleerter Territorien, die Stärkung der imperialen Position des Zarenreiches.“
„Ja, aber eben friedlich! Durch die Eisenbahn und durch Diplomatie! Nicht durch Armee und die Marine des Zaren, auch nicht durch revolutionäre Erschiessungskommandos!“

30 Man muss für immer Schluss machen mit dem Popen- und Quäkergeschwätz über den heiligen Wert des menschlichen Lebens.

— transsib — transsib — transsib ...

Mit Gottesdiensten, Prozessionen und Kerzenwachen haben tausende russisch-orthodoxe Gläubige der Ermordung der Zarenfamilie vor 90 Jahren gedacht. Sie feierten Nikolai II. wie ein Idol. Viele Gläubige wünschen sich gar die Monarchie zurück. Was vor wenigen Jahren undenkbar war, passt der russischen Führung jetzt gut ins Konzept ...

— transsib — transsib — transsib ...

Halt! Da ist einer unserer Geschichtstunnel unbefugt genutzt worden! Wer hat die Einspielung dieser TV-Nachricht veranlasst? Das neunzigjährige Gedenken findet erst im nächsten Jahr, 2008, statt … Das Wort bleibt bei Genosse Trotzki!

„Ursprünglich war geplant, den ehemaligen Zaren vor ein Gericht zu stellen. Dem Zaren sollten in einem großen Schauprozess seine Verbrechen am russischen Volk nachgewiesen werden. Wie einst in der französischen Revolution König Ludwig XVI. von Frankreich verurteilt wurde, sollte auch der Zar gerichtet werden.
Der Prozess sollte in Moskau stattfinden, der neuen Hauptstadt von Sowjetrussland, und für die Anklage war ich vorgesehen. Doch der Transport der Zaren-Familie aus dem sibirischen Verbannungsort blieb in Jekaterinburg stecken ...
In den ersten Juliwochen fiel in Moskau die Entscheidung, die Zarenfamilie hinzurichten. Lenin und Swerdlow waren zu der Überzeugung gekommen, daß ein Prozess gegen den ehemaligen Zaren zu riskant sei. Ein unschuldiger Zar hätte die Richtigkeit der Revolution in Frage gestellt. Der Rat der Volkskommissare in Moskau beschloss die Vernichtung der Zarenfamilie in Jekaterinburg. Auf keinen Fall sollte sie den herannahenden weißen Truppen in die Hände fallen. Wir wollten den Weißen keine Figur für eine etwaige Konterrevolution überlassen ...
In der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 ging der Leiter des Tscheka-Geheimdienstes, Jurowski, zum Leibarzt des Zaren. Er wies ihn an, die restlichen Personen im Ipatiew-Haus zu wecken und ihnen mitzuteilen, daß sie sich in den unteren Teil des Hauses zu begeben hatten. Die Tscheka brachte die Gefangenen in den Keller des Hauses in einen eigens hergerichteten Raum. Den Romanows und ihrer Dienerschaft wurde mitgeteilt, daß sie zu ihrem Schutz in den Keller gebracht würden, da es in dieser Nacht zu Schusswechseln in der Stadt kommen könne. Die Zarin beschwerte sich beim Kommandanten Jurowski über den leeren Raum und bat um zwei Stühle. Jurowski ließ zwei Stühle bringen, auf denen die Zarin und ihr kranker Sohn Alexei Platz nahmen. Die anderen Anwesenden wies Jurowski an, sich in zwei Reihen aufzustellen, angeblich für ein Foto, das Moskau verlange, weil Gerüchte über ihre Flucht aufgetaucht seien. Anschließend führte er das Erschießungskommando herein. Jurowski eröffnete dem Zaren, daß die Regierung ihre Hinrichtung beschlossen hätte und sie erschießen würden.
Der Zar sprach noch die Worte: ‚Vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun‘, dann erschoss der Kommandant Jakow Jurowski den Zaren. Alle anderen anwesenden Schützen schossen zunächst ebenfalls auf Nikolaus, weshalb der Zar sofort tot war. Anschließend setzte eine wilde Schießerei ein, um die restlichen Mitglieder der Zarenfamilie zu töten. Alexei und drei seiner Schwestern lebten noch und lagen schwer verletzt am Boden. Da die Kugeln, die auf sie abgefeuert wurden, abzuprallen schienen, gingen die Schützen dazu über, die Opfer mit dem Bajonett zu erstechen. Die Bajonette blieben jedoch zum Teil in den Miedern der Mädchen stecken. Die Zarenkinder und die Kammerfrau Anna Demidowa hatten während der Internierung im Alexanderpalast Familienschmuck in die Mieder eingenäht oder Kissen mit wertvollem Inhalt angefertigt. Am Abend der Morde trugen sie diese Mieder und die Kammerfrau Demidowa versuchte, die Schüsse mit dem Kissen abzuwehren. Daher dauerte der Vorgang der Ermordung an die zwanzig Minuten, bis auch der Letzte tot war.“
„Das war in der Nacht vom 16. Auf den 17. Juli 1918 ...“

Nun ja, 2008 wird das neunzig Jahre her sein … Aber …


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