tazara tazara tazara ...
Wir sind zurück auf alten
Gleisen, Genosse Trotzki, und wir finden
es passend, jetzt das Zitat eines
Historikers des zwanzigsten Jahrhunderts
einzuführen. In seinem monumentalen Werk
Der Untergang des Abendlandes
schrieb Oskar Spengler ...
ROLLTEXT
BITTE:
Es gibt
keine proletarische, nicht
einmal eine kommunistische Bewegung, die
nicht im Interesse des Geldes wirkte, in
welcher das Geld es will, und so lange es
will auch wenn es den Idealisten
unter den Führern jener Bewegungen nicht
zum Bewusstsein kommt.
Als Sie, Genosse Trotzki, am 27.
März 1917 mit einer Gefolgschaft von
zweihundertfünfundsiebzig
Revolutionären New York verliessen und
an Bord der S.S. Christiania gingen, war
der erste Anlaufhafen Halifax, im
kanadischen Nova Scotia. Dort wurden Sie
von den Kanadiern verhaftet und
eingesperrt ... Sie erzählten uns schon
davon ...
Bei Ihren öffentlichen Auftritten in
Nordamerika hatten Sie oft gesagt, im
Falle einer erfolgreichen Machtübernahme
in Russland würden Sie sofort den
imperialistischen Krieg beenden und einen
separaten Frieden mit Deutschland
abschliessen.
Das konnte kaum im Interesse der Kanadier
liegen, weil dann ein grosser Teil
deutscher Truppen frei geworden wäre.
Diese Truppen hätten von den Deutschen
an die Westfront verlegt werden können,
an dieser Front kämpften aber auch
Kanadier.
Über die Länge Ihrer Arrestzeit in
Halifax schwanken die Angaben,
einschliesslich Ihrer eigenen, zwischen
fünf Tagen und einem Monat.
Nach unseren Recherchen setzten sich nach
fünf Tagen Haft jedoch ganz unerwartet
zwei fremde Regierungsadminstrationen bei
der kanadischen Regierung für Ihre
Freilassung ein: die Briten durch Sir
William Wiseman und die Amerikaner durch
keinen geringeren als Colonel House, der
rechten Hand des amerikanischen
Präsidenten. Versehen mit einem
amerikanischen Pass reisten Sie weiter,
um sich in Russland mit Lenin zu treffen.
Wir unterstellen: Sie kehrten nicht auf
Drängen der unterdrückten Massen
zurück nach Russland, sondern mächtige
Männer aus Europa und den Vereinigten
Staaten verhalfen ihnen zur Macht ...
... Lederjacken für alle in Ihrem
Panzerzug, mobiler Bade-Betrieb,
Bibliothek, Telefon und Funkstationen.
Eine Revolution kann nur durch
Organisation und Finanzierung erfolgreich
sein. Die unterdrückten
Massen liefern gewöhnlich weder
das eine noch das andere ...
Ha, hier wird also geglaubt, einige
der reichsten und mächtigsten Männer
der Welt hätten eine Bewegung
finanziert, deren erklärtes Ziel es war,
gerade sie ihres Vermögens zu
berauben?
Wer fragt das Trotzki
oder Rockefeller?
Egal! Uns erscheint es logisch,
anzunehmen, daß diese Handvoll
superreicher Männer den internationalen
Kommunismus nicht fürchteten und
ihn sogar finanzierten ... weil sie ihn
kontrollierten! ...
Und da fällt uns ein, wir wollten
eigentlich wissen, was es mit der von Mr.
Rockefeller erwähnten Vierten
Internationale auf sich hat,
Genosse Trotzki!
Die habe ich
1938 gegründet! 1934 war mir die
sowjetische Staatsbürgerschaft aberkannt
worden, womit gleichzeitig die Verfolgung
durch den sowjetischen Geheimdienst
begann.
Nach dem Tod Lenins hatte Stalin damit
begonnen, den sogenannten
Sozialismus im eigenen Land
mit Gewalt durchzusetzen. Mein Ziel war
es hingegen, der internationalen
Arbeiterschaft zum Sieg zu verhelfen,
verstehen Sie?
Im Wesentlichen war meine These, daß die
Revolution in rückständigen Ländern
eine bürgerlich-demokratische und eine
proletarische Phase ohne Unterbrechung
durchlaufen müsse, daß zum
erfolgreichen sozialistischen Aufbau der
Sieg der Revolution wenigstens in den
fortgeschrittensten Ländern notwendig
wäre, und daß sich schliesslich auch in
Arbeiterstaaten politische, kulturelle
und wirtschaftliche Revolutionen
vollziehen könnten und müssten, um zum
Sozialismus überzugehen.
Ein Eispickel setzte Ihrem
revolutionären ? nun,
jedenfalls Ihrem irdischen Leben ein
Ende, Genosse Trotzki, geführt von der
Hand eines Anhängers Ihrer Lehre
wie Sie glaubten. Aber es war ein Agent
Stalins, der Sie hinterrücks abstach, am
20. August 1940 in Ihrem mexikanischen
Exil. Nach Verbüssung der
zwanzigjährigen Freiheitsstrafe wurde
Ihr Mörder nach Moskau eingeladen, wo er
den Leninorden erhielt.
Im Jahr 2005 wurde dann der verschollen
geglaubte Eispickel gefunden. Das
Mordinstrument war nach dem Mord im
Kriminologischen Museum in Mexiko-Stadt
ausgestellt, dann aber wegen
Diebstahlgefahr durch eine Kopie ersetzt
worden. Ein mexikanischer
Geheimdienstler, auch Mitbegründer des
Museums, habe den Originalpickel an sich
genommen und aufbewahrt, schrieb die
linksgerichtete mexikanische Tageszeitung
La Jornada. Seine Tochter berichtete, ihr
Vater habe viermal vergeblich versucht,
den Eispickel zurückzugeben. Doch
niemand wollte das Original zurückhaben.
Dann nahm diese Tochter den Eispickel an
sich und präsentierte ihn in einer
Radiosendung.
tazara tazara tazara ...
2 Warten, wo
man mich hinstellte
nackt an die Zielscheibe
genagelt von den ersten Pfeilen.
Aufs neue den Bogen gespannt,
Pfeilgeschwirre vorbei?
Spielten sie?
Bebte die Hand?
Oder war es der Wind?
Was fürchte ich?
Wenn sie treffen
und töten,
was ist da zu beweinen?
Andere gingen voran.
Andere folgen.
tazara tazara tazara ...
Dag, du widmest dem Kommunisten
dieses Gedicht?
Ich nehme die Widmung an, ich
Lew Dawidowitsch Bronstein,
genannt Trotzki, mit Dank an meine Erben!
...
... Und wie Sie ganz richtig vermuteten,
wissen wir da oben nicht bloss Bescheid
darüber WAS DIE WELT BEWEGT,
sondern auch WER DIE WELT
BEWEGT.
Im einundzwanzigsten Jahrhundert geht die
Vierte Internationale davon aus, daß der
Weg zum gesellschaftlichen Fortschritt
nur über den Zusammenschluss der
arbeitenden Bevölkerung aller Länder
führen kann. Ihre Forderung nach
sozialer Gleichheit richtet sich gegen
die Spaltung der gesamten Menschheit in
eine winzige reiche Minderheit und in
eine zunehmend verarmende Mehrheit.
Ich steige aus!
Aber, Mr. Rockefeller das
wäre nicht fair! ...
Weiter, Kofi, Afrika wartet schon
ziemlich lange auf dein klärendes Wort!
... Wir brauchen Sie noch!
Hatten w i r von dem UNO-Quoten-Afrikaner
ein klärendes Wort erwartet? ... Oder
von seinem Nachfolger, dem
UNO-Quoten-Asiaten?
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