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TAZARA ... mit der Eisenbahn durch die Weltgeschichte © KJS / 2009 - 2021
George F. Kennanwikipedia
Station 78


— tazara — tazara — tazara ...

Bin ich der da?
Wer da?
Der da!
Oder — die da? ...

— tazara — tazaaaaaara — tazaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa ... stoppp

Ich bin einer, der ... Ich bin eine, die ...
... über die Grenze will.
Immer über die nächste.
Jetzt über jene zwischen Tansania und Sambia!
Neonlicht über nächtlichem Bahnsteig, flackernd.
Schattenhafte Waggons auf Abstellgleis, rostend.
Fünfzig Dollar werden fällig.
Für den Eintritts-Stempel im Paß.
Pech, wenn du nur einen Hundertdollar-Schein hast.
Der ist verdächtig.
Könnte ein Falscher sein.
Falsch nicht im Sinne monetärer Gültigkeit.
Falsch im Sinne korrumpierender Gefälligkeit.
Amerikas greenbacks bleiben Eintrittsgeld in Afrika.
Aber wer traut noch Amerika?
In Afrika?
In Eurasien?

Eurasien ist ein geographisch-geologischer Begriff für Europa und Asien als ein zusammengefasster Kontinent. Dieser hat eine Fläche von 55 Millionen Quadratkilometern und etwa 4,7 Milliarden Einwohner. Mit dem Begriff wird der Tatsache Rechnung getragen, daß Europa und Asien seit etwa 250 Millionen Jahren Teile einer zusammenhängenden Landmasse sind ...
Die Bezeichnung Europas als eigener Kontinent ist historisch-kulturell bedingt und geht auf die Weltsicht der europäischen Antike zurück. An japanischen und an südamerikanischen Schulen wird Europa üblicherweise nicht als eigener Kontinent angesehen. Hier sind die fünf Kontinente der Erde Eurasien, Afrika, Amerika, Australien und Antarktika. Auch in osteuropäischen Staaten wird Eurasien als ein Kontinent betrachtet und zu fünf Kontinenten (ohne Antarktika) zählt man stattdessen Nord- und Südamerika einzeln.


Schön, daß wir das jetzt wissen. Das wird uns helfen, den neuen Gast zu verstehen, der mit der Weisheit von einhunderteins Lebensjahren zu uns spricht aus jener Zeit, da er Chefplaner war im U.S.-Außenministerium, im Jahr 1948 …

Wir müssen sehr vorsichtig sein, von unserer ‚Führungsrolle‘ in Asien zu sprechen. Wir betrügen uns und andere, wenn wir vorgeben, eine Lösung für jene Probleme zu besitzen, die die meisten dieser asiatischen Menschen bewegen. Wir besitzen etwa 50 % des Reichtums dieser Welt, stellen aber nur 6,3 % ihrer Bevölkerung. Dieser Unterschied ist im Verhältnis zwischen uns und den Völkern Asiens besonders groß. In einer solchen Situation kommen wir nicht umhin, Neid und Mißgunst auf uns zu lenken.
Unsere eigentliche Aufgabe in der nächsten Zeit besteht darin, eine Form von Beziehungen zu finden, die es uns erlaubt, diese Wohlstandsunterschiede ohne ernsthafte Abstriche an unserer nationalen Sicherheit beizubehalten. Um das zu erreichen, werden wir auf alle Sentimentalitäten und Tagträumereien verzichten müssen; und wir werden unsere Aufmerksamkeit überall auf unsere ureigensten, nationalen Vorhaben konzentrieren müssen. Wir dürfen uns nicht vormachen, daß wir uns heute den Luxus von Altruismus und Weltbeglückung leisten könnten. Wir sollten aufhören von vagen — und für den Fernen Osten — unrealistischen Zielen wie Menschenrechten, Anhebung von Lebensstandards und Demokratisierung zu reden. Der Tag ist nicht mehr fern, an dem unser Handeln von nüchternem Machtdenken geleitet sein muss. Je weniger wir dann von idealistischen Parolen behindert werden, desto besser.


Mr. George Frost Kennan, Sie haben vermutlich keine fünfzig Dollar abliefern müssen — Diplomatenpass noch gültig?

„Selbstverständlich ist der noch gültig! Ich bin ja erst seit zwei Jahren ‚entschwunden auf der silbernen Wolfsfährte und in die ewigen Jagdgründe eingegangen‘ — so wie es einem Ihrer Gäste auf dieser rollenden Bühne zugeschrieben wurde ...
Wir da oben, das haben Sie ja auch schon richtig vermutet, wissen nicht bloss, ‚was die Welt bewegt‘, sondern auch, ‚wer die Welt bewegt‘. Deshalb bin ich gerne der Einladung gefolgt, so wie jener andere Weltbeweger, Herr Trotzki dort, den Sie eben ‚Haltestellen der neuen Weltordnung nach dem Ersten Weltkrieg‘ ansteuern liessen — er war mein Zeitgenosse.
1928 hatte das State Department Beamten, die bereit waren, sich zu Fachleuten für Arabisch, Russisch, Chinesisch oder Japanisch ausbilden zu lassen, eine dreijährige Rückkehr an die Universität angeboten. Ich nutzte diese Chance.
Zunächst wurde ich ins Baltikum versetzt, das bis kurz zuvor zum Machtbereich Russlands gehört hatte. Dort war ich als Vizekonsul in Tallinn tätig. Ich nahm Privatunterricht in Russisch. Zum Wintersemester 1929/30 schrieb ich mich an der Universität Berlin ein. Nach einem Jahr erwarb ich das Übersetzer-Diplom im Seminar für Orientalische Studien. 1930/31 studierte ich Russische Geschichte an der Universität in Berlin.
Von Herbst 1931 bis Herbst 1933 arbeitete ich in Riga im Russlandreferat, ich wurde da Fachmann für Wirtschaftsfragen.
Im Winter 1933 erlebte ich zum ersten Mal Moskau.
Nach dem Mord an Sergei Mironowitsch Kirow hatte Stalins Große Säuberung mit ihren Denunziationen und den Moskauer Prozessen begonnen. Wegen Krankheit musste ich ein Jahr aussetzen, kam wieder zu Kräften in Wien, um dann in Moskau erneut über die Prozesse zu berichten. Die Machthaber versuchten gezielt, ausländische Beobachter zu hindern, zu Sowjetbürgern Kontakte zu pflegen.
Wir Diplomaten behalfen uns damit, im Theater, bei Sportveranstaltungen und auf Ausflügen in die Umgebung der Hauptstadt Eindrücke zu sammeln. Die Erfahrungen in jenen Jahren liessen in mir eine kritische Einstellung gegenüber einer möglichen Zusammenarbeit zwischen U.S.A. und UdSSR wachsen.
Vorhin wurde schon mein ‚Fünftausend-Worte-Telegramm‘ aus Moskau erwähnt, und ich wurde in der Auflistung des Herrn Trotzki wieder einmal als ‚geistiger Vater des Kalten Krieges‘ hingestellt.
Nun, bei Ihnen hat sich schon einmal jemand über die falsche Leseweise seines Lebenswerkes beschwert, ich glaube, es war Frantz Fanon ...

Ah, ja … Fanon war nicht zufrieden mit dem Vorwort zu seinem Buch „Die Verdammten dieser Erde“, das sein Freund Sartre geschrieben hatte. Dieser habe seine Thesen rigoros zugespitzt und zu einer platten Lesart seines Buches verleitet, sagte er uns ...

Ja, sehen Sie, die Beamten im Pentagon und im U.S.-Außenamt haben sich für die von mir vorgenommene Analyse der politischen Psychologie des Kremls nicht einmal interessiert. In meinem Aufsatz sahen sie weniger eine Erklärung für Motive des sowjetischen Verhaltens, sondern vielmehr eine ideologische Begründung für die von vielen damals in Washington erwünschte Konfrontation.
1937 wurde die seit 1924 bestehende Russland-Abteilung des Außenministeriums aufgelöst und in die Westeuropa-Abteilung eingegliedert. Ich sah darin eine Abwertung der Tätigkeit der amerikanischen Russlandkenner und der von mir in Moskau geleisteten Arbeit und zugleich den Ausdruck des Desinteresses des offiziellen Washington gegenüber der riesigen Sowjetunion.
Die Jahre 1938 und 39 verbrachte ich als ‚Referatsleiter Russland‘ im Außenministerium; das Referat bestand nur aus einer Person, aus mir ...
Kurz vor Kriegsbeginn versetzte man mich nach Prag. In der architektonisch schönen Residenz des Botschafters, dem Palais Schönborn, musste ich erleben, wie deutsche Truppen die Tschechoslowakei auflösten und wie machtlos die internationale Staatengemeinschaft und auch mein Land dabei waren. Im März 1939 wurde die amerikanische Botschaft offiziell aufgegeben. Ich blieb auf Anordnung des Außenministeriums allein noch ein halbes Jahr und schrieb Bericht auf Bericht ...
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges arbeitete ich dann an der Botschaft in Berlin. Die große Verantwortung für Juden und andere, die Deutschland verlassen wollten oder mussten, empfanden die Mitarbeiter der Botschaft als Zerreißprobe. Die Vertretung war unterbesetzt, sie besass nicht einmal einen Wagen. In der Not kaufte der Geschäftsträger Alexander C. Kirk aus eigenem Mitteln ein Auto.
Ab 1940 wurde mir die Aufgabe übertragen, zu Helmuth James Graf von Moltke Kontakt zu halten, einem Vertreter des militärischen Widerstands, der gelegentlich so mutig war, tagsüber in die Botschaft zu kommen.
Vier Tage nach Pearl Harbor schrie Außenminister Joachim von Ribbentrop im Auswärtigen Amt unserem einbestellten Geschäftsträger die Kriegserklärung ins Gesicht; wir mussten in der Nacht unsere Wohnungen auflösen und uns mit je zwei Stück Handgepäck von der Gestapo zu Gefangenen erklären lassen.
Fünfeinhalb Monate lang waren einhundertdreissig Diplomaten und Journalisten in einem ehemaligen Hotel in Bad Nauheim interniert und mir hatte man die Verantwortung für sie übertragen. Wir hatten Probleme mit Hunger und mit Kälte. Ich musste regelmäßig Beschwerden über das Essen entgegennehmen und an die deutschen Verantwortlichen weiterleiten. Am Ende wurden wir in zwei Sonderzügen nach Lissabon gebracht und gegen eine Gruppe Deutscher ausgetauscht ...
Ja, und dann, nach Kriegsende passierten die Missverständnisse mit meinem langen Moskauer Telegramm aus dem Jahr 1946.
Ende April 1947 war General Marshall voller Zorn aus Europa zurückgekehrt; er wollte verhindern, daß Europa ‚vor die Hunde‘ gehe. Ich wurde zum Chef des Stabes ernannt, der den Plan für einen Wiederaufbau Europas erstellen sollte, den sogenannten ‚Marshallplan‘.
Anfang Januar 1947 hielt ich einen Vortrag vor der Gesellschaft für Auswärtige Politik, die hier schon vielfach als Council on Foreign Relations / CFR aufgetaucht ist. Beim Inhalt bezog ich mich auf mein Moskauer Telegramm vom vorausgegangenen Jahr. Hamilton Fish Armstrong, Chefredakteur der CFR-Zeitschrift Foreign Affairs, fragte mich nach dem Manuskript, aber ich hatte frei gesprochen. Es existierte jedoch eine andere Aufzeichnung meines Telegramms, die für den Marineminister Forrestal bestimmt war. Dieser gab seine Zustimmung, und auch das State Department stimmte einer Veröffentlichung routinemäßig zu. Ende Juni erschien der Aufsatz ohne Nennung eines Verfassers, man hatte dafür ‚Mr. X.‘ eingesetzt.
Als Arthur Krock in der New York Times Vermutungen über den wahren Verfasser des ‚X-Artikels‘ anstellte, sprach sich in der Hauptstadt herum, daß ich es sei, der Chef des Planungsstabes.
Für Presse und Öffentlichkeit wurde der Begriff der ‚Eindämmung‘ = ‚containment‘ zum Kern der kurz zuvor veröffentlichten Truman-Doktrin aber nicht der ‚Rückschlag mit allen militärischen Mitteln‘ = counterstrike. Mir kam es vor, als hätte ich ungewollt eine Lawine ausgelöst. Die Weltöffentlichkeit ging nun von der Annahme aus, die U.S.A. wollten die UdSSR zurückdrängen.
Das eine Missverständnis war also, daß die U.S.A. militärische Kräfte für eine ‚Eindämmung‘ einsetzen könnten, das andere lag in der Annahme, die U.S.A. fühlten sich weltweit durch die UdSSR vital bedroht. Mir aber war es im Gegenteil um die innere Lage der UdSSR gegangen: Ich glaubte, wenn die U.S.A. nur geduldig genug seien, werde der Zeitpunkt kommen, zu dem sich die Truppen der Roten Armee aus Polen, Tschechien, Ungarn, und so weiter, zurückzögen — und zugleich die U.S.A. auch aus Westeuropa.
Seitdem habe ich öfter darüber nachgedacht, was damals wirklich passiert ist. Und der Verdacht setzte sich fest, daß meine Analyse bewusst missbraucht wurde, beginnend mit jenem ‚X-Artikel‘, veröffentlicht in der Zeitschrift des Council on Foreign Relations.

Missbraucht wurde, Mr. Kennan? Wofür?

„Nun, sehen Sie, ich habe mit Interesse wahrgenommen, daß Ihr Zug auf vielen unterschiedlichen Gleisen fährt, daß bei Ihnen Leute ein- und aussteigen, denen Sie offenbar eine bedeutsame Rolle für den Verlauf der Weltgeschichte zuordnen, in der Vergangenheit und in der Zukunft.
Ich bin übrigens überzeugt, daß es gar keine Gegenwart gibt — Mr. Einstein würde mir verzeihen, oder mir vielleicht sogar zustimmen ... aber der steht leider nicht auf Ihrer Liste?
Ich habe mich gefragt, was Sie jetzt, im April 2007, damit bezweckten, einen U.S.-Senator aus Chicago von seiner Eisenbahnfahrt durch Afrika erzählen zu lassen, die er als junger Mensch unternahm, wenn nicht ... ja, wenn Sie nicht glaubten, wir hätten es hier möglicherweise mit dem ersten multikulturellen Aufsteiger in’s amerikanische Präsidentenamt zu tun.
Ich werde das nicht mehr miterleben, meine Schluss-Daten in der Vergangenheit sind festgelegt: 17. März 2005, Princeton, New Jersey — das Zukunfts-Datum Ihres afrikanischen Zugreisenden Barack Hussein Obama wäre Washington, Mittwoch, 21. Januar 2009.
Und was geht mich das alles noch an?
Von meiner Warte dort oben sage ich voraus: Schon an diesem ersten Tag, schon in der ersten Minute, wird man dem schwarzen Mann die erste Falle stellen!
Ein weisser Mann wird ihn falsch schwören lassen ...
Ein Missverständnis bloss ... so wird es danach heissen ...
Aber der neue Präsident wird gut beraten sein, seinen Richter sofort zur Ordnung zu rufen.
Vorhin war schon einmal vom ‚Drehtüreffekt‘ die Rede, und ich weiss, was dieser Effekt in unserer amerikanischen Gesellschaft bedeutet ...

Unser Regisseur kann das gerne noch einmal einspielen. Herr Dunkler, Audio, bitte!

Ein Elitemensch wechselt ohne größere Probleme aus einer Leitungsfunktion in der Industrie in eine solche beim Militär, in der Politik, bei den Medien, beim Geheimdienst, in der Wissenschaft, oder sogar in der Kirche. Mithilfe dieser Rotation ist es möglich, mit extrem wenig Elite-Personal schnell und geräuschlos eine bestimmte Richtungsentscheidung für die gesamte Gesellschaft durchzusetzen.

„Barack Obama, würde darauf bestehen, den Namen seines moslemischen Vaters, Hussein, seinen zweiten Namen, in die Eidesformel aufzunehmen.
Damit kommt er nicht durch die Drehtür!
Sie haben uns den Mann auf der Suche nach seinen ROOTS in Afrika erleben lassen. Als er sich ungeschützt aus dem Zugfenster lehnte, wurde er gewarnt, aber es traf ihn kein Stein aus afrikanischer Kinderhand ...
Ich habe Ihnen jemanden gebracht, der sich auskennt mit Steinewerfen, der selber welche geworfen hat, bevor er durch die Drehtür ging, erst durch eine deutsche, dann durch die U.S.-amerikanische ...
Ihm traue ich zu, meinem Verdacht nachzugehen.
Ihm traue ich zu, sich keinem Verdacht auszusetzen.“

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