Die Brücke zum Worldwide Web

Auszüge aus dem Web-Lesebuch von K. J. Schmidt
"Über die Brücke in Dolldorf geht's auch nach Afrika"

Stand: 2001
RBO' letzte Entwicklung
RBO's latest development

 
http://www.radiobridge.net/www/links/epd.html

ZEIT-Artikel von Dirk Asendorpf:
Wissen 50/2001

Rundfunk mit Text und Bild

Der digitale Rundfunk hält bereits Einzug in Afrika. Die Deutschen hingegen lauschen unverdrossen ihren alten UKW-Empfängern. Doch bald wird den Hörern das Sehen beigebracht

...Bisher war Radio das schnellste, aber auch das flüchtigste Medium. "Das versendet sich", heißt es unter Radiojournalisten, wenn eine ungenaue Formulierung oder eine falsche Zahl in einen Beitrag gerutscht ist. Künftig werden sie sich von der Vorstellung trennen müssen, dass sie nur fürs Ohr arbeiten. Wer fürs digitale Radio produziert, wird auch Texte und Bilder in seine Beiträge integrieren müssen. Mobiler Internet-Zugang ermöglicht das Senden wie das Empfangen schon heute von fast jedem Ort der Welt aus.
Auch aus Dolldorf. Auch in dem Flecken im niedersächsischen Flachland hat die Zukunft des Radios begonnen.

Mit weitem Blick über ein Weizenfeld auf die äsenden Rehe am Waldrand arbeitet hier der Journalist Klaus Jürgen Schmidt. Er ist Gründer von Radio Bridge Overseas, einem unabhängigen Zusammenschluss von Hörfunkjournalisten im südlichen Afrika.  

Die Zentrale ist eigentlich in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe. Doch seit dort der Bürgerkrieg droht, hat Schmidt seinen Arbeitsplatz verlegt. Harare oder Dolldorf - mit einer Standleitung ins Internet macht das keinen Unterschied. Die Journalisten von Radio Bridge Overseas übermitteln ihm die Manuskripte und O-Töne aus Afrika jetzt per Datentransfer. Am PC mischt Schmidt sie zusammen. Falls Musikeinblendungen gewünscht sind, holt er sich auch diese aus dem Internet. Die fertigen Sendungen stehen Sendeanstalten in Afrika, Europa und den USA auf der Website der Radiobrücke zur Verfügung [www.radiobridge.net]. Für Länder, in denen der Internet-Zugang für die Übertragung von Audiodateien noch nicht gut genug ist, lässt Radio Bridge Overseas die Programme auch über den WorldSpace-Satelliten ausstrahlen. Die Radioanstalten können sie dann mitschneiden und in ihre eigenen Programme auf UKW, Kurz- oder Mittelwelle übernehmen. "Hier an meinem kleinen PC kann ich inzwischen besser und schneller arbeiten als in einem Studio, für das man vor ein paar Jahren noch 200.000 Mark ausgeben musste", sagt Schmidt ...


Es ist wenige Tage nach dem 13. Jahrestag der Maueröffnung in Berlin. Die kleine Antenne meines Radios auf der Terrasse des Landhäuschens in Dolldorf ist auf den WorldSpace-Satelliten tief am südlichen Horizont ausgerichtet. Die digitalen Signale sind in dieser regnerischen Nacht leicht gestört, alle Lichter im nahen Dorf sind längst erloschen. Leonard Bernstein dirigiert die New Yorker Philharmoniker, es ist das Beethoven-Konzert, das den Mauerfall am Brandenburger Tor vor 13 Jahren zelebrierte. Es ist "Maestro", der Klassik-Kanal von WorldSpace, der dieses Konzert in CD-Qualität ausstrahlt. "Alle Menschen werden Brüder...", höre ich. Kaum jemand in Deutschland kennt WorldSpace, auch meine Ex-Kollegen bei Radio Bremen nicht..

Es ist Nacht in Deutschland. Eine technologische Revolution, die vor allem der Südwelt das Tor zum Dialog mit der Nordwelt eröffnen könnte, wird verschlafen.
Radio Bridge Overseas, unsere kleine afrikanische Medienorganisation, hat sie nicht verschlafen: Seit drei Jahren sendet der "Africa Learning Channel" der WorldSpace-Foundation (im Juli 2003 umbenannt: "First Voice Channel") täglich vier Viertelstunden-Programme afrikanischer RBO-Autoren.

Einige wurden in deutsch-synchronisierter Version auch bei deutschen Sendern ausgestrahlt, gelegentlich sogar mehrmals pro Woche, in Berlin, in Frankfurt, Hamburg, Saarbrücken, Köln, auch in Bremen. Die meisten entstanden aus der Zusammenarbeit deutscher Praktikanten bei Radio Bridge Overseas mit afrikanischen Kollegen und Kolleginnen.

 
 
  Der Flecken Dolldorf bei Nienburg an der Weser liegt genau zwischen Hannover und Bremen, jeweils eine Autostunde entfernt.
Beide Städte haben in der Geschichte von Radio Bridge Overseas eine nicht unbedeutende Rolle gespielt. Die erste als Schauplatz des weltweiten Auftritts bei der EXPO 2000, die zweite als Ort, an dem der Name in der deutschen Version erfunden wurde: "Radiobrücke Übersee". 1991 folgten überraschend viele deutsche Freunde und Bekannte einer Einladung in`s Bremer Übersee-Museum, ...

... wo mit Unterstützung professioneller Moderatoren die Idee ventiliert werden sollte, in der Bundesrepublik einen Verein zu gründen, der helfen würde, authentischen Stimmen des Südens im Norden Gehör zu verschaffen.

 
  Eberhard Neugebohrn*, der sich auf Erfahrungen bei der Unterstützung afrikanischer Befreiungsbewegungen berufen konnte, speziell im damaligen Rhodesien, wurde erster Vorsitzender.
Er hatte uns schon in Simbabwe besucht, jetzt entwarf er die bis heute geltende Deklaration. In einer englischsprachigen Fassung wurde sie zwei Jahre später auch von dem in Simbabwe eingetragenen Verein "Radio Bridge Overseas Trust" übernommen.
*
seit März 2004 Geschäftsführer der NRW-Stiftung Umwelt und Entwicklung
 

http://www.radiobridge.net/www/more/index1.html


1. Die Kulturen der Völker Afrikas, Asiens und Lateinamerikas sind Teil des kulturellen Reichtums der Menschheit. Viele von ihnen sind als Folge von Kolonisation und Unterentwicklung in ihrer Existenz bedroht. An ihrem Fortbestand und ihrer Entwicklung besteht ein universelles Interesse.

2. Für die Völker Afrikas, Asiens und Lateinamerikas ist ihre kulturelle und politische Entwicklung integraler Bestandteil der Schaffung von Lebensverhältnissen, in denen sich die Menschen wohlfühlen und ein selbstbestimmtes Leben führen können.

3. Ohne diesen Prozess lassen sich auf Dauer auch die derzeitigen Lebensverhältnisse in den Industrieländern nicht fortentwickeln. Insofern ist das kulturelle und materielle Wohlergehen der Völker Afrikas, Asiens und Lateinamerikas auch im Interesse der Völker Europas.

4. Angesichts der Tatsache, dass Millionen Menschen aus diesen Ländern bereits heute Teil der europäischen Gesellschaft sind, ist die Vermittlung von Kenntnissen über die Verhältnisse und die Kultur ihrer Herkunftsländer auch unmittelbar ein Beitrag zum friedlichen Zusammenleben hier und zu einem Umgang miteinander, der von Toleranz, Offenheit und Neugier geprägt ist.

5. Die Möglichkeiten der Menschen in den Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu kultureller Aktivität und sozialem und politischem Engagement sind unter anderem beeinträchtigt durch unzureichende materielle Bedingungen, mangelnde Entfaltung von Kommunikation und Interaktion in diesen Ländern, durch die übermächtige mediale Präsenz der Industrieländer sowie auch durch die geringe Bereitschaft der Menschen in den Industrieländern zur Rezeption der kulturellen und politischen Äußerungen der Menschen aus diesen Ländern.

6. Der Verein will mit dem Radio-Netzwerk einen Beitrag leisten zur Verringerung der genannten Defizite. Dabei soll zugleich versucht werden, eine Qualität von Radioprogramm zu entwickeln, die von einem bewussten, kritischen und partizipativen Umgang der Hörer und Produzenten miteinander geprägt ist.

Bremen, 15. Dezember 1991



  Das Übersee-Museum in Bremen war schon einmal, Anfang der Achtziger Jahre, Partner und Schauplatz eines - wie ich es damals nannte - "unterhaltsamen Nord-Süd-Dialogs".
Der damalige Museums-
direktor, Dr. Herbert Ganslmayr, ...

... unterstützte die Idee, die sich mit Mitteln aus vielen Fördertöpfen nur ausserhalb der etablierten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten realisieren liess. Das Museum wurde Veranstalter und Bühne für eine Serie von Radio-Shows, bei denen sich alle zwei Monate an einem Sonntagmorgen Frühaufsteher als Gäste zu angeregtem Plausch mit über Satellit zugeschalteten Partnern in Übersee trafen.

 
Als Live-Veranstaltung wurde die "Matinee in Übersee" bei Radio Bremen, beim RIAS Berlin und beim deutschsprachigen Kurzwellendienst der Deutschen Welle ausgestrahlt.

http://www.radiobridge.net/www/loccum.html
  "Das war für mich eine sehr spannende Geschichte"
Interview bei RADIO BREMEN, 10. Januar, 2001

Moderator:
Die Zahl der von Dürre betroffenen Menschen in Afrika ist im vergangenen Jahr auf hundert Millionen gestiegen. Wie das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen mitteilte, grassierte die Trockenheit in mehr als zwanzig Ländern. Besonders betroffen war aber wieder einmal Afrika, die Gebiete südlich der Sahara...
Doch auch was den Mangel an kultureller Nahrung und Information betrifft, steht Afrika ganz oben, und da ist natürlich Hilfe gefragt, Engagement.
Mit einem, der dort war und der auch wieder hin will, sprechen wir jetzt, Klaus Jürgen Schmidt, ein Radiojournalist seit vielen, vielen Jahren, jetzt wieder nach langen Jahren zurück. Herr Schmidt, Sie sind in Simbawe gewesen und wollen auch wieder hin. In Harare, dort haben Sie ein Rundfunkprojekt angekurbelt, einen Radiosender aufgebaut. Das war ein Projekt der Friedrich-Ebert-Stiftung?

Schmidt:
Das war Anfang 1985, da hat mich Radio Bremen freigestellt für diesen Job als Leiter dieses Versuches, ein Bildungsprogramm bei der Zimbabwe Broadcasting Corporation aufzubauen. Das ist gelungen. Das war zu einer Zeit, da hatten Stiftungen in Deutschland, in Europa, bei den Vereinten Nationen noch Geld. Das war also nich bloss ein Programm, das war ein ganzer Studiokomplex, da sind viele Millionen reingegangen, ein Programm, das nicht-formale Bildung vermittelt, in mehreren afrikanischen Sprachen. Das war für mich eine sehr spannende Geschichte, diese Zusammenarbeit mit den Kollegen vier Jahre lang. In diesen vier Jahren habe ich dann gelernt, dass zwar untereinander und miteinander in so einem Land sehr kommunikativ umgegangen wird, dass aber - wenn wir hier etwas erfahren in Europa über Afrika - dass das meistens durch Menschen wie mich passiert, Nordlichter, Korrespondenten. Man kann ja mal Hörer fragen, ob sie sich erinnern, wann sie mal über Afrika was von Afrikanern gehört haben, kommt ganz selten vor. Und das war dann eine Geschichte gewesen, die ich nach Abschluss des Vertrages mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und mit Zustimmung Radio Bremens - man hat mich dafür immer weiter freigestellt - versucht habe, zu realisieren, in Zusammenarbeit mit afrikanischen Kollegen Methoden zu finden, dass sie ihre eigenen Programme so gestalten können, dass auch Hörer in anderen Kulturen sie verstehen.

Moderator:
Sie haben gesagt, Bildungsprogramme, die aber keine formalen Inhalte haben. Dabei fällt mir so’was ein wie Kulturtechniken, wie Alltagserfahrung, wie Umgang mit den Problemen, die man hat, die ja immer ein gewisses kulturelles oder zivilisatorisches Niveau voraussetzen. Können Sie das etwas schildern?
  Schmidt:
Also, viele afrikanische Gesellschaften sind orale Gesellschaften, das heisst, sie schreiben wenig auf, sondern vermitteln auch ihre eigene Geschichte immer wieder durch neues Erzählen, sie erzählen viel, sie können das. Sie haben keine Schwierigkeiten, es untereinander zu tun, dort, wo man aus der selben Kultur stammt.

Sie haben aber ganz grosse Probleme, das gegenüber anderen Kulturen zu tun, auch schon innerhalb von Afrika. Also in Simbabwe etwa, wenn die da mit Menschen in Nachbarländern, oder auch schon mit anderen Stämmen im eigenen Land reden wollen, wird es schon schwierig. Und natürlich ganz besonders, wenn sie sich äussern wollen etwa in solchen Medien wie Rundfunk oder Fernsehen, oder jetzt Internet, also gegenüber der Aussenwelt. Das wird eigentlich nicht gelernt. So eine Journalistenausbildung gibt es eigentlich auch gar nicht, dass afrikanische Kolleginnen und Kollegen erfahren, auch eine Praxis darin haben, wie sie - ohne ihre eigene Nachricht, ihre eigene Idee zu korrumpieren - so formulieren, dass sie auch woanders verstanden werden, und dabei auch noch als attraktiv empfunden werden.

Moderator:
Also es gibt keine Praxis, keine Erfahrung, keine Technik, aber es gibt doch - stelle ich mir vor - von so einer mündliche Gesellschaft her eine Praxis, die eine grosse Unbefangenheit mitbringt und die von daher auch einen ganz besonderen Reiz für uns, die wir aus einem so hochreflektierten Kulturkreis kommen, darstellt.

Schmidt:
Das ist richtig. Nur, was haben wir für Medien zur Verfügung, um diese Kommunikation mit diesen Menschen da unten im Süden zu beginnen. Das sind natürlich sehr technologisierte Medien. Und da ist naürlich das Spannende, dass dieses Projekt, das ich 1993 angestossen habe, eines ist, das sich dieser modernen Technoligie bemächtigt hat. Wir haben ein eigenes Studio aufgebaut, das ist ein Verein, der heisst Radiobrücke Übersee, haben angefangen zu arbeiten, haben durch viele Zufälle - auch Radio Bremen hat damals gerade angefangen, digital zu produzieren mit CutMaster und all diesen Geschichten - haben ab 1992/93 diese Technologie eingeführt, die natürlich auch sehr ökonomisch ist, sehr preiswert, aber die einer ganz neuen Erfahrung bedarf.
Das sind diese beiden Bereiche, in denen ich dann sehr intensiv zusammen mit afrikanischen Kolleginnen und Kollegen gearbeitet habe - das Aneignen dieser technologischen Möglichkeiten, die dann ja auch, wenn man digital arbeitet, erlauben, über Internet etwa Programme auszutauschen, innerhalb der Region, aber auch mit der Welt.

Und auch, dass Geschichten so erzählt werden, dass sie bei Hörern, etwa hier bei Radio Bremen oder irgendwo anders im Norden, als ganz attraktiv epfunden werden.  

Moderator:
Die Technologie ist satellitengestützt, das heisst, dass - was den Empfänger betrifft - bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden müssen, die zwar einfach sind aber doch eine gewisse Innovation bedeuten für den Hörer?

Schmidt:
Das ist richtig. Nun gibt es ein völlig neues System, das hier weitgehend gar nicht bekannt ist, das aber in Afrika gerade zu wachsen beginnt, und auch in anderen Gegenden des Südens. Das ist die WorldSpace-Technologie, von einem in den USA lebenden Afrikaner erdacht, der mit viel Geldern des Nordens und des Südens ein Satellitensystem aufgebaut hat. Es handelt sich übrignes um ein technisches Komprimierungssystem, das in Deutschland erfunden worden ist, am Erlangener Fraunhofer-Institut. Und das gibt es schon. Da sind japanische Firmen, die haben Radiogeräte entwickelt, die ganz kleine Antennen haben, mit Batterien betrieben und sehr handlich, mit denen man überall - ob im Busch, in der Wüste - in CD-Qualität schon jetzt Programme empfangen kann vom Satelliten. Da kann man sogar, da es ja digital ist, mit einem Laptop oder einem PC die dazugehörigen Texte und Bilder herunterladen. Das ist ein sehr spannendes System ...

  ... Und dort hat meine Organisation, die ja nach wie vor arbeitet, jeden Tag vier Programme - vier mal 15 Minuten, die kann man weltweit hören. Ich hab so einen kleinen Empfänger, und sogar hier in Norddeutschland kann man es hören.

Moderator:
Geben Sie mal ein Beispiel. Wie sieht so ein Sendeschema aus, das Sie da betreuen?

Schmidt:
Etwas, was völlig neu war, ist der Versuch, über Kultur- und Sprachgenzen hinweg zu arbeiten. Die umliegenden Länder, Botswana, Namibia, Sambia, das sind alles Länder, die grosse Wildbereiche haben. Das ist während der Kolonialzeit alles an die Zentralregierung gegeben worden. Durch neue Gesetzgebungen haben Menschen in diesen Ländern plötzlich wieder die Möglichkeit, in den eigenen Dörfern den Profit etwa von Grosswildjagd oder von Tourismus in diesen wunderschönen Wildgebieten zu haben. Dafür brauchen sie aber Erfahrungen, Vermarktungserfahrungen.
Da haben wir also eine Radioserie produziert, haben mit diesen Menschen geredet, haben sehr viele Aufnahmen gemacht in Gegenden, wo das Radio noch nie war, mit afrikanischen Kollegen, in ganz vielen afrikanischen Sprachen. Haben daraus eine Serie von 24 Folgen gemacht, die in vier Sprachen produziert worden ist, in Englisch für Namibia, in Setswana für Botswana, Bemba für Sambia, Shona für Simbabwe. Die ist dann 24 Wochen lang parallel in allen vier Ländern ausgestahlt worden, was zu einem ganz starken Feedback geführt hat.

  Im nächsten Schritt haben wir dann diese Sendereihe komprimiert, haben sie aufgeteilt und haben sie auf’s Internet getan. Dort kann man jetzt Bilder und Texte nachsehen. Und das ist etwas, was ich jetzt gerne verbinden würde mit den Erfahrungen, die vielleicht auch bei Radio Bremen nötig sind.

Moderator:
Das war meine Frage: Wie kommt ein Journalist aus Harare, der dort viele Erfahrungen gesammelt hat und ein grosses Arbeitsfeld hat, nun auf die Idee, gerade jetzt zurückzukehren zu Radio Bremen, das sich ja eher in einem Schrumpfungsprozess befindet?

Schmidt:
Ja, ich war 16 Jahre weg. In all diesen Jahren habe ich immer wieder versucht, auch dabei Kollaborateure bei Radio Bremen gefunden, solche Programme aus Afrika in Europa und auch hier bei Radio Bremen unterzubringen. Im Prinzip war die Antwort, die ich dann immer bekommen habe von den höheren Etagen: Wir haben unser eigenes Korrespondenten-Netz. Es war also nie richtig begriffen worden. Es war also nicht möglich, das systematisch hinzukriegen, obwohl die Welt ja immer enger wird und wir in einem globalen Dorf leben.
Ich denke, dass dieser Prozess, in dem sich Radio Bremen befindet, dieser Neuorientierung - auch der neuen Aufgabenfindung, es möglich machen wird, einen Teil von Radio Bremen in ein Portal einer solchen Nord-Süd-Kommunikation zu verwandeln, in die ARD hinein, vielleicht auch in das europäische Rundfunksystem. Wir reden ja über eine Vernetzung von Kulturen. Auch das Internet, das dies ja tut, ist nach wie vor zersplittert, dort gibt’s ein spanisch-sprachiges, ein arabisch-sprachiges, ein französisch-sprachiges. Ich würde gerne die Erfahrungen, die wir in Afrika gemacht haben, nämlich Kulturen zu überbrücken und Sprachbarrieren zu überwinden, als eine Möglichkeit hier einführen für Radio Bremen, sich eine Kompetenz zu verschaffen in dieser Nord-Süd-Kommunikation, als ein Sender in einer Stadt am Meer mit einem Schlüssel im Wappen.

Moderator:
'Radio on grassroots level', so bezeichnen Sie das. Wie sind solche Erfahrungen dann doch übertragbar aus so einer Struktur, wie Sie sie beschrieben haben für Simbabwe und die Region dort, auf eine Region, die zwischen Emden, Bremerhaven und Hamburg liegt. Haben Sie da eine Idee?

Schmidt:
Das Medium existiert ja nur, weil es über Menschen kommuniziert und mit Menschen spricht, die in bestimmten Lebensverhältnissen sind. Und es ist ganz erstaunlich, wieviele Lebensverhältnisse von Menschen im Süden und im Norden ganz ähnlich sind, ähnliche Problemstellungen da sind. Und ich würde gerne dazu beitragen, dass ganz lokale Bezüge in diesem Bremer Raum sich wiederfinden in der Kommunikation mit Menschen im Süden, nicht nur in Afrika. Das Ganze hat ja schon in Bremen ganz intensiv angefangen, der Begriff 'Lokale Agenda 21‘, der Versuch zwischen Kommunen, zwischen Gemeinden, zwischen Menschen da unten - wie man sagt 'grassroots‘ - eine Kommunikation aufzubauen, braucht ein Medium, ein Nord-Süd-Medium. Und ich denke, dass Radio Bremen dies mit der Erfahrung, die ich jetzt mitbringe, machen kann ...


Fast zwei Dekaden später schien ich als Heimkehrer aus Afrika in den neu besetzten Chefetagen Radio Bremens offene Ohren zu finden für den Vorschlag, im schon existierenden "Funkhaus Europa"* ein Fenster für Afrika zu öffnen. Im Auftrag des Intendanten machte ich mich auf die Suche nach potentiellen Partnern. Sponsoring von Programmen öffentlich-rechtlicher Sender ist ja heute kein rechtliches Problem mehr. Ein erster Partner war bald gefunden, die Evangelische Akademie Loccum, gerade `mal vierzig Minuten Autofahrt von Dolldorf entfernt.
*
Teile des täglichen Programms von "Funkhaus Europa" werden für den Westdeutschen Rundfunk bei Radio Bremen produziert und ausgestrahlt.

 
 
 

Bei meinen Recherchen hatte ich herausgefunden, dass Akademie-Direktor Fritz Anhelm den Theologen und Menschenrechtler Lawford Imunde aus Kenia für ein Projekt nach Loccum geholt hatte, das sich unter dem Stichwort "Sensibel für Afrika" regelmässig mit europäisch-afrikanischen Beziehungen befasste und dafür kompetente Gäste aus beiden Kontinenten an die Akademie einlud. Im Februar 2001 fanden beide trotz heftigster Schneebehinderung den Weg über die Brücke zum Haus in Dolldorf, wo ein erstes Treffen mit Freunden stattfand, u.a. mit Prof. Thomas von der Vring aus Bremen und Ezra Mbogori aus Harare.

 
 
 
Wir waren uns schnell einig, zusammenarbeiten zu wollen. In einem Schreiben bot Direktor Anhelm dem Intendanten Radio Bremens an, für Juni 2001 eine internationale Vorbereitungskonfenz zu organisieren, und ich schrieb dem Intendanten eine Rede, deren Verlesung dann mit einer Entschuldigung beginnen musste:

...Einige von Ihnen wissen, dass ich nach 16 Jahren Leben und Arbeiten in Afrika zu meinem alten Sender Radio Bremen zurückgekehrt bin. Dort versuche ich, eine offenes Ohr zu finden für die Einrichtung von Partnerschaften, die gemeinsam eine Nord-Süd-Medienbrücke ermöglichen könnten. Wäre er nicht nach erschöpfender Arbeit für eine Gesundschrumpfung Radio Bremens erkrankt, hätte sein Intendant, Dr. Glässgen, hier an dieser Stelle wohl folgendes sagen mögen:
 

http://www.radiobridge.net/ www/links/KJS.html
Redetext-Auszug / Akademie Loccum / 23.06.2001

 
"Da, wo es in Bremen zum Freimarkt geht, halten sich die Bremer einen Elefanten aus Ziegelstein. Der soll sie daran erinnern, dass im Wappen der Freien Hansestadt Bremen noch immer der Schlüssel zum Tor der Welt prangt. Die andere Hansestadt, Hamburg, schmückt sich zwar in ihrem Wappen mit diesem Tor zur Welt, aber wohin kommen die ohne Schlüssel?
Seit 50 Jahren pendeln die dort jeden Sonntagmorgen ‘Zwischen Hamburg und Haiti’. So heisst der Dauerbrenner jenes Senders, der heute Norddeutscher Rundfunk heisst, und dem wir bei Radio Bremen im Spätsommer dieses Jahres die Hand zur Partnerschaft reichen - und vielleicht einen Schlüssel zum Tor der Welt. Es ist nicht wahr, dass Radio Bremen dafür einen Dauerbrenner von ähnlicher Zeitdauer einzubringen gedenkt, der ‘Über’n Gartenzaun’ hiess und zur Belehrung ganzer Kleingärtner-Generationen beitrug.
Nein, wir in Bremen haben ja den Elefanten aus Stein, der mal ein Kolonial-Denkmal war, genauso wie wir einmal ein Kolonial-Museum hatten, das heute ein Völkerkunde-Museum ist.

Und der Elefant? Er wurde, durch Spenden finanziert, Ende der 20er Jahre errichtet und 1932 als Denkmal eingeweiht zur Erinnerung an die Deutschen, die ihr Leben verloren hatten in Afrika bei den Auseinandersetzungen der europäischen Kolonialmächte untereinander und mit den Kolonialisierten

 
Vom Kolonialdenk- und ehrenmal wurde der Elephant nun schon vor Jahren durch eine Schrifttafel umgewidmet zum Denkmal gegen den Kolonialismus. Wenn das doch immer so einfach wäre, eine Tafel dran, und wir sind wieder politisch korrekt.
Es ist übrigens auch nicht wahr, dass man aus ähnlichen Überlegungen heraus in Bremen den Übersee-Hafen zugeschüttet hat, obwohl ja über ihn einst viele Expeditionen in den ‘dunklen Kontinent’ aufbrachen, der neuerdings ja ‘bunter Kontinent’ heisst, wie wir das einem neuen Buch entnehmen können, das so heisst und bei dem einer der bekannteren deutschen Publizisten seine Hand als Mitherausgeber im Spiel hatte: Theo Sommer. Der ist bei der Hamburger ‘Zeit’ jetzt etwas, das ‘editor at large’ heisst, und er ist daneben Vorstandsmitglied der ‘Deutschen Welthungerhilfe’. Als solcher plädiert er für ‘einen neuen Blick auf Afrika’.
Womit wir beim Thema dieser internationalen Tagung hier an der Evangelischen Akademie Loccum sind, und bei der Rolle, die Deutschlands kleinster öffentlich-rechtlicher Sender bei dem Versuch spielen könnte, an einem europäisch-afrikanischen Medien-Portal mitzubauen, das diesen neuen Blick ermöglichen soll.
Das mag auf den ersten Blick vermessen klingen, da wir doch alle wissen, wie sich Radio Bremen gerade abmüht, nicht das Schicksal des Bremer Übersee-Hafens zu erleiden. Aber als jemand, der an die Weser von der Elbe kam, wo gerade zugunsten einer Airbus-Ansiedlung ein umstrittenes Stück Fluß-Watt zugeschüttet wird, blick ich ‘Über’n Gartenzaun’ und sehe, dass Bremen sich schon sehr erfolgreich als Teil des ‘globalen Dorfes’ positioniert hat. Vor dem Übersee-Museum steht seit Januar 1999 als Teil des Bremer Verkehrsleitsystems eine Konsole, die Partner-Städte der Hansestadt in vielen Teilen der Welt markiert.
  Einige dieser Partnerstädte liegen in Europa, Dudley in England und Gdansk in Polen zum Beispiel, und ich bin sicher, dass wir bei Radio Bremen von dort schon öfter etwas gehört haben, im ‘Funkhaus Europa’ des Westdeutschen Rundfunks nämlich, für das Radio Bremen jeden Tag einen Teil des Programmes produziert und sendet. Andere Partnerstädte liegen, wie es früher hiess, in Übersee, Windhuk in Namibia zum Beispiel.
In Übersee gibt es viele Staaten, die vor längerer Zeit schon mal Bekanntschaft mit Europa gemacht haben, als Kolonien, als Schutzgebiete, als Übersee-Territorien. Sie liegen unter anderem in Afrika, in der Karibik und im Pazifik, für die Mitglieder der Europäischen Union - viele von ihnen ehemalige Kolonialherren - abgekürzt: AKP. Mit den Verträgen von Lomé und nun von Cotonou wird den AKP-Ländern Sonderkonditionen für Entwicklung und Handel eingeräumt, aber kaum jemand in Europa kennt diesen Zusammenhang.
Das ist der Baustein, den wir bei Radio Bremen in das ‘Funkhaus Europa’ einfügen möchten, wenn es gelingt, dafür Partner und Sponsoren in Europa und - für einen ersten Schritt - in Afrika zu finden, Partner für Entwicklung und Betrieb eines multimedialen Programmaustausches. Die Erfahrung, die unser Kollege Klaus Jürgen Schmidt bei der ‘Radiobrücke Übersee’ in Afrika gesammelt hat, kann Radio Bremen helfen, Programm-Formate zu entwickeln und zu realisieren, die eine überfällige Interaktion zwischen Menschen in Nord und Süd anstösst.
Dann kann es passieren, dass es nicht bei den 10 Städtenamen bleibt, die das Verkehrsleitsystem vor dem Bremer Übersee-Museum als offizielle Partner der Hansestadt anzeigt. Es wird sich nämlich herausstellen, dass es viele tausend ganz unterschiedliche Partnerschaften von Bremern mit Übersee gibt, von denen wir bisher gar nichts wissen, tausende von Geschichten, die zu erzählen sind… wir würden uns dabei über jeden neuen Hörer in Bremen, in Europa und in Übersee freuen.
http://www.radiobridge.net/www/loccum.html

"Wahrnehmung afrikanischer Transformationsvorgänge"
Internationale Tagung der Evangelischen Akademie Loccum
22.-24.06.2001

 
 
Wir werden hier und heute ... die von uns für notwendig erachteten Elemente einer multimedialen Brücke zwischen den Ländern Europas und jenen in Afrika, und in der Inselwelt der Karibik und des Pazifik kennenlernen. Warum eine Konzentration auf jene Region des Südens?
  Rev. Lawford Imunde, einer unser Gastgeber hier in Loccum, hat ... in einer Zwischenbilanz etwas aufgeschrieben, das ich mit seiner Genehmigung zitieren möchte: ...Bei unserem Versuch, das ganze Problem der europäischen Dimension des Projekts zu umreissen, ist es unerlässlich, an der Tatsache festzuhalten, daß es sich hierbei um ein Konzept der Beziehung handelt.

Die Lomé-IV-Konvention, dieses deutlichste und anhaltende Bindeglied zwischen den 71 Mitgliedstaaten der AKP-Gruppe und Europa, bleibt eine der zahlreichen bestehenden Auswirkungen des europäischen Imperialismus, eine unangenehme Erinnerung daran, daß diese Länder, von denen 41 in Afrika liegen, Kolonien und Ableger der europäischen Kolonialmächte waren.

 

Die dauernde Folge ist, daß die beiden Kontinente durch eine untrennbare Nabelschnur miteinander verbunden sind… Wir sind keine Welt separater Nationalstaaten, die voneinander unabhängig sind; wir sind eine Welt und vollständig ineinander verschlungen.

 



EIN RBO-MWENGO-VORSCHLAG

MULTIMEDIA-BRÜCKE NORD-SÜD

 
PRODUKT

Das Projekt versucht, Produktion und Vertrieb von Multimedia-Geschichten aus Afrika mit einem nachhaltigen Kulturaustusch zu verbinden. Dies soll durch die Einrichtung eines Praktikanten-Programms geschehen, bei dem Medien-Studenten aus Süd und Nord gemeinsam an Herstellung und Vertrieb von Radio- & Internet-Features aus der Entwicklungswelt für ein internationales Publikum arbeiten.

Dabei gewonnene Erfahrungen werden das professionelle Verhalten von Teilnehmern verändern:

Teilnehmer aus dem Süden werden Formate kennenlernen, die ihre Kreativität und die technische Qualität ihres Produkts in einer Weise fördern, welche die Chancen für eine internationale Vermarktung u.a. dadurch vergrössert, dass ein Publikum ausserhalb ihres eigenen Kulturkreises ihre Geschichten besser versteht. Von solchen Erfahrungen wird auch die Medien-Entwicklung in den jeweiligen Ländern auf Dauer profitieren.

Teilnehmer aus dem Norden werden sensibilisiert für authentische Äusserungen des Südens. Ihre Bereitschaft wird gestärkt, dort, wo sie einmal redaktionelle Verantwortung tragen werden, mit weniger nördlichen Vorurteilen Themen aus der Südwelt zu behandeln und diese öfter aus authentischer Quelle zu präsentieren.

Es ist beabsichtigt, drei Zentren für Multimedia-Kommunikation einzurichten, zwei in Afrika, eins in Europa. Die Zentren sollen für ein gemeinsames Praktikanten/Trainings- Programm miteinander vernetzt werden. Dieses Programm wird multimediale und mehrsprachige Inhalte für Radio- und Internet-Angebote herstellen.


VORGESCHLAGENE PARTNER

  Radio Bremen ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD). Als nördliche Trainings- & Produktionsstätte des Projekts und als deutsch/europäische Sende-Einrichtung wird das Radio-Bremen-Studio innerhalb des "Columbus Centers" in Bremerhaven vorgeschlagen.
     
  MWENGO ist eine in Simbabwe angesiedelte Entwicklungsorganisation für NGOs im östlichen und südlichen Afrika. Sie betreibt Radio Bridge Overseas (RBO) als Multimedia-Agentur des Projekts. MWENGO hat zu diesem Zweck nördlich von Harare einen Hotel-Komplex erworben, dessen "Coach-House" aus dem 19. Jahrhundert als Trainings- & Produktionsstätte und damit als Süd-Basis der Multimedia-Brücke eingerichtet wird.
     
  Das Goethe-Institut in Johannesburg, Südafrika, ist das Koordinationszentrum für alle Goethe-Institute südlich der Sahara. Es ist bereit, sich an einem Pilotprojekt zu beteiligen, das durch Trainingskurse für Medienstudenten bei immer mehr afrikanischen Goethe-Instituten ein Netzwerk für den Austausch kultureller Multimedia-Programme etabliert.
 
Schon in der Planungsphase sollen innerhalb und ausserhalb Europas und Afrikas weitere Partner gewonnen werden, deren Mandat es ist, Dienste in interkultureller Arbeit, in Bildung und in der Entwicklungspolitik anzubieten.


TRAINING & PRODUKTION

Hier ist der 12-Wochen-Fahrplan eines kombinierten Trainings/Praktikanten & Produktions-Zyklus in Europa und Afrika. 10 solcher Zyklen könnten in der Pilot-Phase realisiert werden.

  = Lehrplan
  = in Europa
  = in Afrika
   
       

PHASE 1
Ort:
Radio Bremen-Studio
Columbus Center
Bremerhaven, Deutschland

WOCHE 1
• Einführung & Vorbereitung der Trainingsarbeit
1 Medien-Student aus Deutschland 1 Medien-Student aus einem anderen europäischen Land
PHASE 2
Ort:
Ausgewähltes Goethe-Institut
Südliches oder Östliches Afrika
WOCHE 2 - 5
• Einführung in die lokale Umgebung & und in das aktuelle Goethe-Programm
• Entwicklung von Story-Ideen
• Produktion von Multimedia-Inhalt
• Versendung des Materials an RBO per Internet
Der selbe Medien-Student aus Deutschland

Der selbe Medien-Student aus einem anderen europäischen Land
2 Medien-Studenten als afrikanische Praktikanten, ausgewählt & eingeladen durch das gastgebende Goethe-Institut
PHASE 3
Ort:
Radio Bridge Overseas
Studio Harare & Coach House
Bindura, Simbabwe
WOCHE 6 - 10
• 2 x Produktion von 4 Audio-Stories, je 5 Minuten lang, deutsche Version, versendet durch’s Internet zur Ausstrahlung bei Radio Bremen
• Produktion von 3 x 15’-Audio-Auswahl, englische Version, als weltweites Internet-Angebot
• ständige Aktualisierung des Internet-Portals
Der selbe Medien-Student aus Deutschland

Der selbe Medien-Student aus einem anderen europäischen Land
2 ISP*-Journalisten als afrikanische Praktikanten, ausgewählt & eingeladen durch das gastgebende Goethe-Institut


*ISP = Lokaler Internet Anbieter
PHASE 4
Ort:
Radio Bremen-Studio
Columbus Center
Bremerhaven, Deutschland
WOCHE 11 & 12
• abschliessende 55’-LIVE-Präsentation mit Publikum vor Radio Bremens Studio in Bremerhaven
• Abwicklung & Einführung des Nachfolgers
Der selbe Medien-Student aus Deutschland
zusammen mit einem Nachfolger in Woche 12
Der selbe Medien-Student aus einem anderen europäischen Land
zusammen mit einem Nachfolger in Woche 12

PROGRAMM-FORMATE

Wie oben dargestellt, werden sich Radio- & Internet-Programme an den 3-monatigen Trainings/ Produktions-Zyklen in Europa und Afrika orientieren; über einen Zeitraum von 30 Monaten wird monatlich ein Programm sendefertig.

Deutschsprachige Sendungen von "Das Goethe-Netzwerk" / 30 Radio-Programme:

Einmal monatlich wird ein 55-Minuten-Programm für einen Sendeplatz auf einem der 4 Kanäle von Radio Bremen zur Verfügung stehen. Es soll versucht werden, weitere Radiostationen innerhalb der Bundesrepublik und im deutschsprachigen Europa als Kooperationspartner zu gewinnen.

Während eines Zyklus’ werden jeweils nach Woche 4 und nach Woche 8 vom Süd-Team des Projekts bis zu 4 Audio-Feature von jeweils etwa 5 Minuten Länge und in deutschsprachiger Version aus dem RBO-Studio in Harare, Simbabwe, über Internet an das Radio-Bremen-Studio in Bremerhaven, Deutschland, zur Ausstrahlung überspielt.

Das Nord-Team des Projekts wird diese 4 Audio-Beiträge in das monatliche 55-Minuten-Programm einbauen, für das es auch eigenen Beiträge und Interviews recherchiert und produziert. Damit wird zu den jeweiligen afrikanischen Themen ein europäisch/deutscher Zusammenhang als Brücke zur Erlebniswelt der Radiohörer hergestellt. Themen der "Lokalen Agenda 21" werden ein Schwerpunkt sein. Das Programm wird jedesmal auf aktuelle kulturelle Veranstaltungen und auf Veröffentlichungen verweisen, die in weiterem Sinne mit dem Konzept des Projektes zusammenhängen.

Am Ende der Woche 12 wird jeder Zyklus mit der LIVE-Präsentation eines 55-Minuten-Programms abgeschlossen. Vor dem Radio-Bremen-Studio in der Einkaufspassage des Bremerhavener Columbus-Centers wird Live-Publikum Gelegenheit haben, Praktikanten und Gäste des Projektes kennenzulernen; dabei kann es auch zu Internet-Schaltungen mit dem jeweiligen Goethe-Institut in Afrika kommen.


Mehrsprachige Präsentation von "The Goethe-Network" im Internet:

Ausschnitte der Audio-Programme aus Afrika ("The best of...") werden in einem 15-Minuten-Magazin dreimal pro Zyklus (jeweils am Ende der Wochen 4, 8 und 12) im Internet-Portal des Projkets weltweit zur Verfügung stehen, ebenso die verwendeten deutschsprachigen Audio-Geschichten aus Afrika.

Das Internet-Portal des Projekts wird durch interaktive Elemente Besuchern der Website Rückmeldungen und thematische Beteiligung erlauben.

Teilnehmende Goethe-Institute werden die von ihnen eingeladenen afrikanischen Praktikanten ermutigen, durch Bildung lokaler Medien-Clubs oder kleiner Unternehmen ihrem jeweiligen Gemeinwesen Zugang zu Geschichten des Projekts aus dem Internet zu verschaffen und selber weiter solche Geschichten für das Netzwerk zu produzieren.

Lokale Internet-Anbieter, deren Mitarbeiter an einem Trainingsprogramm des Projekts beteiligt waren, werden als Gegenleistung solchen Clubs oder kleinen Unternehmen bei up- & download von Multimedia-Inhalten zur lokalen und zur internationalen Verbreitung helfen.
 
 
Wie es weiterging mit diesem ambitionierten Vorhaben?
... demnächst im Kapitel 8:

"Die Brücken-Sperre bei Radio Bremen"
 
 
Das Haus an der Brücke

Eine Brücke für unsere Tochter

Die Brücke zum Worldwide Web

Die Brücke zum eigenen Leben

Die Brücke in die Vergangenheit

Die Brücke als Kreuzweg

Titel

WHERE YOU CAME FROM
ZURÜCK WOHER SIE KAMEN