ARCHIVE 028      
       
16.09.02
Documenta 11 & The September 11 Discussion
Documenta 11 & die Diskussion um den 11. September
 


In total, 650.000 paying visitors attended the fifth platform of documenta11 in Kassel.

Nach Schliessung der "documenta11", die vor allem auch afrikanischen Künstlern ein Forum bot, haben die Veranstalter eine erste Bilanz gezogen, die hier von RBO dokumentiert wird. Dabei gerät erneut eine Medien-Debatte in den Brennpunkt, bei der im Zusammenhang mit dem Terrorangriff vom 11. September 2001 in den USA angeblich anti-amerikanische Ressentiments dieser bedeutenden internationalen Kunstausstellung kritisiert wurden.


Documenta-Tagebuch

Niklas Maak attempts on September 14, 2002, in the Frankfurter Allgemeine Zeitung to give an overview of the critical responses, especially in the American press:
  After almost four years of work and intense debate, research, discussion, and cooperation with many partner institutions and individuals, after four platforms in Vienna and Berlin, New Delhi, St. Lucia, and Lagos with over 130 international participants and more than 10.000 visitors, the fifth platform of Documenta11, the exhibition in Kassel, was drawing to a close on Sunday, September 15, 2002.
RBO is documenting
here the complete text of the organisers first balance which also draws the attention to the fact that the documenta received strong critics from the media in the U.S.A., especially in context with the terrosrist attack of September 11, 2001.

"A visit to Documenta 11, the latest edition of Germany's twice-a-decade exhibition of contemporary art - or even just a quick leaf through the catalogue for this ultra-prestigious show - serves as a useful reminder of the deep loathing that the farther reaches of the global left can have for our country. Behaviors taken for granted here - churchgoing, gun-owning, stock-buying, lethal-injecting - can look odd, even positively baleful, out in the wider world..."
Blake Gopnik of the "Washington Post"
     
"In den Vereinigten Staaten wurde die Documenta von Beginn an scharf kritisiert. Blake Gopnik von der 'Washington Post’ sah in Kassel ‘die tiefe Abscheu der globalen Linken für unser Land’ am Werk, die ‘New York Times’ fand sie ‘puritanisch und humorlos’. Im Vorfeld des 11. Septembers schlossen sich auch einige der überwiegend positiv berichtenden Medien der amerikanischen Kritik an.
‘Die 11. Documenta und der 11. September haben eins gemeinsam: die antiwestliche Speerspitze’, hieß es vor kurzem in der ‘Welt’. Die Autorin befand allen Ernstes, daß ‘der Terror die antiwestlichen Angriffspläne der Documenta durchkreuzt’ habe. ‘Er galt demselben Ziel, erfolgte aber mit einer Wucht, die alle intellektuellen Winkelzüge in den Schatten stellte.’ Selten ist Kunst so unverfroren kriminalisiert worden wie mit der absurden Behauptung, Documenta-Leiter Okwui Enwezor verfolge im Bereich der Ästhetik dasselbe wie die Massenmörder des 11. Septembers und unterscheide sich von deren Motivationen nur graduell. Sicher war es mehr als ungeschickt, daß Enwezor in seinem Katalogtext die Anschläge auf das World Trade Center zur ‘Abrechnung mit den Werten des Westens’ erklärt. Es wäre aber voreilig, die Ausstellung dafür in Sippenhaft zu nehmen. ...
Die herausragende Qualität dieser Documenta liegt gerade darin, daß sie nicht auf erwartbare Schockeffekte setzt, nicht die Kunstproduktion fremder Länder mit einer im Kern neokolonialen Geste als bewundernswerte Exotica feiert, sondern den ethnologischen Blick umkehrt und spielerisch gegen den verdutzten Besucher richtet: Ecke Bonk etwa findet in Grimms Wörterbuch derart absurde Worte, daß man die eigene Sprache bald wie ein exotisches Werkzeug bestaunt. Die Documenta 11 ist das Vorbeben einer anderen Weltsicht: einer Sicht, die nicht gegen Amerika und Europa gerichtet ist, sich aber entfernt von den Gewißheiten des hier geprägten Blickes auf die Bilder der Gegenwart."
 
 
09.06.02
African Artists at Documenta 11
Afrikanische Künstler bei der Documenta 11
 
THE RBO-SELECTION
DIE RBO-AUSWAHL
Kassel / Germany
8.6. - 15.9.2002

Kassel / Deuschland
8.6. - 15.9.2002


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  Okwui Enwezor, künstlerischer Leiter der Documenta11, Nigerianer und US-Bürger, in einem Interview mit dem Deutsche Bahn-Magazin "mobil", 05/2002:
"Das Team der Documenta 11 ist daran interessiert, die Bedingungen zu untersuchen, unter denen aktuelle Kunst in ihren vielfältigen Ausdrucksformen entsteht."

Okwui Enwezor, curator of Documenta11, Nigerian & US-citizen, in an interview with "DB-mobil", 05/2002:
"The team of Documenta 11 is interested to research conditions under which contemporay art in its manifold expressions is being produced."
 

From RBO's Multimedia-Bridge Africa-Europe
  How Stone-Sculpturers in Zimbabwe's Townships survive
by David Jamali in Zimbabwe
  Wie Steinskulpteure in Simbabwes Townships überleben
von David Jamali in Simbabwe
 
  the list of all African artists
die Liste aller afrikanischer Künstler
 
 
 
 
02.04.02
Nigerian Okwui Enwezor & Documenta 11
Der Nigerianer Okwui Enwezor & Documenta 11
 

Vom 8. Juni bis zum 15. September 2002 werden an mehreren Ausstellungsorten in Kassel Projekte und Werke von über 100 internationalen Künstlern und Künstlerinnen aller Generationen gezeigt. Die alle fünf Jahre in der nordhessischen Stadt organisierte Ausstellung wird als die bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst in der Welt angesehen.
From June 8th until September 15th 2002 Documenta 11 will take place in several exhibition spaces in Kassel. Every five years, this exhibition is seen as the most important of contemporary world-art.

 
     
 
Für viele war es eine Überraschung, als 1998 der in den USA lebende Nigerianer Okwui Enwezor zum künstlerischen Leiter der documenta 11 bestimmt wurde. Die überwiegende Mehrheit der Medien nahm die Nachricht, dass erstmals ein Nichteuropäer Documenta-Kurator wird, positiv auf.
It came as a surprise when, in 1998, Okwui Enwezor, a Nigerian living in the U.S.A., was appointed as curator of documenta 11. He is the first Non-European in this position.


Ein Interview
mit Okwui Enwezo
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Documenta 11 is a constellation of five platforms. The first four platforms address specific issues at different venues. The fifth platform is the exhibition in Kassel.

    Okwui Enwezor setzt auf "Plattformen" zur Realisierung verschiedener Themen an verschiedenen Orten. Die fünfte Plattform wird die Ausstellung in Kassel sein.
         

Peter Herrmann
Galerist & Maler
Berlin

 

  "Als Enwezor kurz nach seiner Ernennung sinnvollerweise betonte, die Documenta wird keine afrikanische Documenta, hatte ich absolutes Verständnis. Dass seine Verdunkelungen jedoch dazu führen, dass ein allgemeines Interesse ausgerechnet in diesem Segment abnimmt statt zunimmt, hätte ich mir nicht erträumen lassen..."
Document from Goethe-Institute in Lagos for RBO:
"PLATFORM 4" as pdf-document, as WORD-document
Under Siege - Four African Cities, Freetown, Johannesburg, Kinshasa, Lagos