Having broken away from
Somalia and declared independence in 1991, the
Republic of Somaliland bordering on the former
British colony has been denied recognition and
aid. Poor and isolated, it is making an effort to
achieve a peaceful blend of democracy and
cultural tradition which is rarely found in the
African countries that do receive international
aid. It is a unique experiment and an example to
the rest of the continent. |
|
|
|
|
|
|
|
Somaliland
verfügt über eine funktionierende Verwaltung
und wie jeder ordentliche Staat verlangt die
Einwanderungsbehörde ein Visum. In Ermangelung
von Botschaften oder Konsulaten im Ausland gibt
es den Stempel gleich am Flughafen. Die Währung
des virtuellen Staates nennt sich Schilling,
wurde in Großbritannien gedruckt und hat
außerhalb der Republik bestenfalls Sammlerwert.
Dennoch hat Somaliland eigentlich alles, was
einen Staat ausmacht. Was fehlt, ist die
internationale Anerkennung seiner
Unabhängigkeit. Ein weiteres Problem, was einem
Aufschwung des Tourismus in der selbsternannten
Republik abträglich sein könnte, ist die
Gefahr, daß Somalia nach Afghanistan das
nächste Ziel eines amerikanischen
Vergeltungsschlags gegen den Terrorismus sein
könnte. |
|
|
|
Hinter
ihm ruft der Muezzin. Vorn brummt der Generator.
In einem flachen Bürogebäude am staubigen Ende
der Welt leistet Klaus
von Freyhold
an seinem Schreibtisch Überzeugungsarbeit. Nicht
die Behörden von Somaliland sind es, mit denen
der Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW)
an diesem Abend so angeregt verhandelt. Das
Engagement des Mannes in der Küstenstadt Berbera
gilt seinen Kollegen in Deutschland. Er wird
nicht müde zu beteuern: «Wir sind hier nicht in
Gefahr. Das THW muss seine Arbeit in Somalia
fortsetzen.» Freyhold gehört zur vierköpfigen
THW- Truppe, die in einer kleinen Oase inmitten
von Chaos und Krieg technische Unterstützung
leistet. Im nordwestlichen
Zipfel Somalias, der selbst ernannten Republik
Somaliland, lassen sich derzeit acht deutsche
Entwicklungshelfer nicht durch Gerüchte
verunsichern, nach denen das Land am Horn von
Afrika nächstes Ziel im Kampf gegen den Terror
werden könnte. Der Bremer und sein Mitarbeiter,
der Münsteraner Harry Guelker, helfen den
Behörden der Stadt am Golf von Aden, die
Wasserversorgung für ihre 30 000 Einwohner zu
verbessern.
Ihre Kollegen Klaus
Loetzer und Olaf Bock
organisieren derweil in der zwei Stunden
entfernten Hauptstadt Hargeisa die Ausbesserung
des 200 Kilometer langen Straßenabschnitts von
Berbera an die äthiopische Grenze.
|
|
Die Republik, die offiziell
gar nicht existiert, gebärdet sich
quicklebendig. Hargeisa, die Hauptstadt der
Republik Somaliland, wartet mit einer Vielzahl
von Geschäften und Unternehmen auf, in denen es
vom Rasierschaum bis zu modernen Computeranlagen
alles zu kaufen gibt. Fünf Telefongesellschaften
konkurrieren miteinander und sorgen für
preiswerte Kommunikation in alle Welt. Das
Mobilfunknetz deckt alle größeren Ortschaften
des Landes ab. Die Botschaft, die hinter dieser
beeindruckenden Geschäftstüchtigkeit steht, ist
deutlich: Seht her, Somaliland ist anders als
Somalia.
Berbera is a vital outlet
to the sea for Ethiopia, landlocked since Eritrea
declared independence. Port fees from Ethiopia
are Somaliland's primary source of revenue.
German experts are busy to renovate the
connecting road. |
|