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Es ist wenige Tage nach dem 13. Jahrestag der
Maueröffnung in Berlin. Die kleine Antenne
meines Radios auf der Terrasse des Landhäuschens
in Dolldorf ist auf den WorldSpace-Satelliten
tief am südlichen Horizont ausgerichtet. Die
digitalen Signale sind in dieser regnerischen
Nacht leicht gestört, alle Lichter im nahen Dorf
sind längst erloschen. Leonard Bernstein
dirigiert die New Yorker Philharmoniker, es ist
das Beethoven-Konzert, das den Mauerfall am
Brandenburger Tor vor 13 Jahren zelebrierte. Es
ist "Maestro", der Klassik-Kanal von
WorldSpace, der dieses Konzert in CD-Qualität
ausstrahlt. "Alle Menschen werden
Brüder...", höre ich. Kaum jemand in
Deutschland kennt WorldSpace, auch meine
Ex-Kollegen bei Radio Bremen nicht..
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Es ist Nacht in
Deutschland. Eine technologische
Revolution, die vor allem der Südwelt
das Tor zum Dialog mit der Nordwelt
eröffnen könnte, wird verschlafen.
Radio Bridge Overseas, unsere kleine
afrikanische Medienorganisation, hat sie
nicht verschlafen: Seit drei Jahren
sendet der "Africa Learning
Channel" der WorldSpace-Foundation
(im Juli 2003 umbenannt: "First
Voice Channel") täglich vier
Viertelstunden-Programme afrikanischer
RBO-Autoren, einige in
deutsch-synchronisierter Version auch bei
deutschen Sendern ausgestrahlt,
gelegentlich sogar mehrmals pro Woche, in
Berlin, in Frankfurt, Hamburg,
Saarbrücken, Köln, auch in Bremen. Die
meisten entstanden aus der Zusammenarbeit
deutscher Praktikanten bei Radio Bridge
Overseas mit afrikanischen Kollegen und
Kolleginnen.
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Der Flecken Dolldorf bei Nienburg an der
Weser liegt genau zwischen Hannover und
Bremen, jeweils eine Autostunde entfernt.
Beide Städte haben in der Geschichte von
Radio Bridge Overseas eine nicht
unbedeutende Rolle gespielt. Die erste
als Schauplatz des weltweiten Auftritts
bei der EXPO 2000, die zweite als Ort, an
dem der Name in der deutschen Version
erfunden wurde: "Radiobrücke
Übersee". |
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1991 folgten
überraschend viele deutsche Freunde und
Bekannte einer Einladung in`s Bremer
Übersee-Museum, wo mit Unterstützung
professioneller Moderatoren die Idee
ventiliert werden sollte, in der
Bundesrepublik einen Verein zu gründen,
der helfen würde, authentischen Stimmen
des Südens im Norden Gehör zu
verschaffen.
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Eberhard
Neugebohrn*, der sich auf Erfahrungen bei
der Unterstützung afrikanischer
Befreiungsbewegungen berufen konnte,
speziell im damaligen Rhodesien, wurde
erster Vorsitzender. Er hatte uns schon
in Simbabwe besucht, jetzt entwarf er die
bis heute geltende Deklaration. In einer
englischsprachigen Fassung wurde sie zwei
Jahre später auch von dem in Simbabwe
eingetragenen Verein "Radio Bridge
Overseas Trust" übernommen.
*von
März 2004 bis Oktober 2016
Geschäftsführer der NRW-Stiftung Umwelt
und Entwicklung |
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http://www.radiobridge.net/www/more/index1.html
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1. Die Kulturen der Völker Afrikas, Asiens und
Lateinamerikas sind Teil des kulturellen
Reichtums der Menschheit. Viele von ihnen sind
als Folge von Kolonisation und Unterentwicklung
in ihrer Existenz bedroht. An ihrem Fortbestand
und ihrer Entwicklung besteht ein universelles
Interesse.
2. Für die Völker Afrikas, Asiens und
Lateinamerikas ist ihre kulturelle und politische
Entwicklung integraler Bestandteil der Schaffung
von Lebensverhältnissen, in denen sich die
Menschen wohlfühlen und ein selbstbestimmtes
Leben führen können.
3. Ohne diesen Prozess lassen sich auf Dauer auch
die derzeitigen Lebensverhältnisse in den
Industrieländern nicht fortentwickeln. Insofern
ist das kulturelle und materielle Wohlergehen der
Völker Afrikas, Asiens und Lateinamerikas auch
im Interesse der Völker Europas.
4. Angesichts der Tatsache, dass Millionen
Menschen aus diesen Ländern bereits heute Teil
der europäischen Gesellschaft sind, ist die
Vermittlung von Kenntnissen über die
Verhältnisse und die Kultur ihrer
Herkunftsländer auch unmittelbar ein Beitrag zum
friedlichen Zusammenleben hier und zu einem
Umgang miteinander, der von Toleranz, Offenheit
und Neugier geprägt ist.
5. Die Möglichkeiten der Menschen in den Länder
Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu kultureller
Aktivität und sozialem und politischem
Engagement sind unter anderem beeinträchtigt
durch unzureichende materielle Bedingungen,
mangelnde Entfaltung von Kommunikation und
Interaktion in diesen Ländern, durch die
übermächtige mediale Präsenz der
Industrieländer sowie auch durch die geringe
Bereitschaft der Menschen in den
Industrieländern zur Rezeption der kulturellen
und politischen Äußerungen der Menschen aus
diesen Ländern.
6. Der Verein will mit dem Radio-Netzwerk einen
Beitrag leisten zur Verringerung der genannten
Defizite. Dabei soll zugleich versucht werden,
eine Qualität von Radioprogramm zu entwickeln,
die von einem bewussten, kritischen und
partizipativen Umgang der Hörer und Produzenten
miteinander geprägt ist.
Bremen, 15. Dezember 1991
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Das
Übersee-Museum in Bremen war schon
einmal, Anfang der Achtziger Jahre,
Partner und Schauplatz eines - wie ich es
damals nannte - "unterhaltsamen
Nord-Süd-Dialogs".
Der damalige Museumsdirektor, Dr. Herbert
Ganslmayr, unterstützte die Idee, die
sich mit Mitteln aus vielen
Fördertöpfen nur ausserhalb der
etablierten öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten realisieren liess. |
Das Museum wurde
Veranstalter und Bühne für eine Serie
von Radio-Shows, bei denen sich alle zwei
Monate an einem Sonntagmorgen
Frühaufsteher als Gäste zu angeregtem
Plausch mit über Satellit zugeschalteten
Partnern in Übersee trafen. Als
Live-Veranstaltung wurde die
"Matinee in Übersee" bei Radio
Bremen, beim RIAS Berlin und beim
deutschsprachigen Kurzwellendienst der
Deutschen Welle ausgestrahlt.
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Fast zwei Dekaden später schien ich als
Heimkehrer aus Afrika in den neu besetzten
Chefetagen Radio Bremens offene Ohren zu finden
für den Vorschlag, im schon existierenden
"Funkhaus Europa"* ein Fenster für
Afrika zu öffnen. Im Auftrag des Intendanten
machte ich mich auf die Suche nach potentiellen
Partnern. Sponsoring von Programmen
öffentlich-rechtlicher Sender ist ja heute kein
rechtliches Problem mehr. Ein erster Partner war
bald gefunden, die Evangelische Akademie Loccum,
gerade `mal vierzig Minuten Autofahrt von
Dolldorf entfernt.
*Teile
des täglichen Programms von "Funkhaus
Europa" wurden für den Westdeutschen
Rundfunk bei Radio Bremen produziert und
ausgestrahlt. "Funkhaus Europa" wurde
gegen öffentlichen Protest abgeschafft.
http://www.radiobridge.net/newproject.html#funkhauseuropa
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Bei meinen
Recherchen hatte ich herausgefunden, dass
Akademie-Direktor Fritz Anhelm den
Theologen und Menschenrechtler Lawford
Imunde aus Kenia für ein Projekt nach
Loccum geholt hatte, das sich unter dem
Stichwort "Sensibel für
Afrika" regelmässig mit
europäisch-afrikanischen Beziehungen
befasste und dafür kompetente Gäste aus
beiden Kontinenten an die Akademie
einlud. Im Februar 2001 fanden beide
trotz heftigster Schneebehinderung den
Weg über die Brücke zum Haus in
Dolldorf, wo ein erstes Treffen mit
Freunden stattfand, u.a. mit Prof. Thomas
von der Vring aus Bremen und Ezra Mbogori
aus Harare.
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Wir waren uns schnell einig,
zusammenarbeiten zu wollen. In einem Schreiben
bot Direktor Anhelm dem Intendanten Radio Bremens
an, für Juni 2001 eine internationale
Vorbereitungskonfenz zu organisieren, und ich
schrieb dem Intendanten eine Rede, deren
Verlesung dann mit einer Entschuldigung beginnen
musste:
...Einige von Ihnen wissen, dass ich nach 16
Jahren Leben und Arbeiten in Afrika zu meinem
alten Sender Radio Bremen zurückgekehrt bin.
Dort versuche ich, eine offenes Ohr zu finden
für die Einrichtung von Partnerschaften, die
gemeinsam eine Nord-Süd-Medienbrücke
ermöglichen könnten. Wäre er nicht nach
erschöpfender Arbeit für eine Gesundschrumpfung
Radio Bremens erkrankt, hätte sein Intendant,
Dr. Glässgen, hier an dieser Stelle wohl
folgendes sagen mögen:
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http://www.radiobridge.net/
www/links/KJS.html |
Redetext-Auszug / Akademie Loccum /
23.06.2001
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"Da,
wo es in Bremen zum Freimarkt geht,
halten sich die Bremer einen Elefanten
aus Ziegelstein. Der soll sie daran
erinnern, dass im Wappen der Freien
Hansestadt Bremen noch immer der
Schlüssel zum Tor der Welt prangt. Die
andere Hansestadt, Hamburg, schmückt
sich zwar in ihrem Wappen mit diesem Tor
zur Welt, aber wohin kommen die ohne
Schlüssel? |
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Seit 50 Jahren pendeln die dort
jeden Sonntagmorgen Zwischen Hamburg und
Haiti. So heisst der Dauerbrenner jenes
Senders, der heute Norddeutscher Rundfunk heisst,
und dem wir bei Radio Bremen im Spätsommer
dieses Jahres die Hand zur Partnerschaft reichen
- und vielleicht einen Schlüssel zum Tor der
Welt. Es ist nicht wahr, dass Radio Bremen dafür
einen Dauerbrenner von ähnlicher Zeitdauer
einzubringen gedenkt, der Übern
Gartenzaun hiess und zur Belehrung ganzer
Kleingärtner-Generationen beitrug.
Nein, wir in Bremen haben ja den Elefanten aus
Stein, der mal ein Kolonial-Denkmal war, genauso
wie wir einmal ein Kolonial-Museum hatten, das
heute ein Völkerkunde-Museum ist.
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Und der
Elefant? Er wurde, durch Spenden
finanziert, Ende der 20er Jahre errichtet
und 1932 als Denkmal eingeweiht zur
Erinnerung an die Deutschen, die ihr
Leben verloren hatten in Afrika bei den
Auseinandersetzungen der europäischen
Kolonialmächte untereinander und mit den
Kolonialisierten. Vom Kolonialdenk- und
ehrenmal wurde der Elephant nun schon vor
Jahren durch eine Schrifttafel umgewidmet
zum Denkmal gegen den Kolonialismus.
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Wenn das doch immer so einfach
wäre, eine Tafel dran, und wir sind wieder
politisch korrekt.
Es ist übrigens auch nicht wahr, dass man aus
ähnlichen Überlegungen heraus in Bremen den
Übersee-Hafen zugeschüttet hat, obwohl ja über
ihn einst viele Expeditionen in den dunklen
Kontinent aufbrachen, der neuerdings ja
bunter Kontinent heisst, wie wir das
einem neuen Buch entnehmen können, das so heisst
und bei dem einer der bekannteren deutschen
Publizisten seine Hand als Mitherausgeber im
Spiel hatte: Theo Sommer. Der ist bei der
Hamburger Zeit jetzt etwas, das
editor at large heisst, und er ist
daneben Vorstandsmitglied der Deutschen
Welthungerhilfe. Als solcher plädiert er
für einen neuen Blick auf Afrika.
Womit wir beim Thema dieser internationalen
Tagung hier an der Evangelischen Akademie Loccum
sind, und bei der Rolle, die Deutschlands
kleinster öffentlich-rechtlicher Sender bei dem
Versuch spielen könnte, an einem
europäisch-afrikanischen Medien-Portal
mitzubauen, das diesen neuen Blick ermöglichen
soll.
Das mag auf den ersten Blick vermessen klingen,
da wir doch alle wissen, wie sich Radio Bremen
gerade abmüht, nicht das Schicksal des Bremer
Übersee-Hafens zu erleiden. Aber als jemand, der
an die Weser von der Elbe kam, wo gerade
zugunsten einer Airbus-Ansiedlung ein
umstrittenes Stück Fluß-Watt zugeschüttet
wird, blick ich Übern
Gartenzaun und sehe, dass Bremen sich schon
sehr erfolgreich als Teil des globalen
Dorfes positioniert hat. Vor dem
Übersee-Museum steht seit Januar 1999 als Teil
des Bremer Verkehrsleitsystems eine Konsole, die
Partner-Städte der Hansestadt in vielen Teilen
der Welt markiert.
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Einige
dieser Partnerstädte liegen in Europa,
Dudley in England und Gdansk in Polen zum
Beispiel, und ich bin sicher, dass wir
bei Radio Bremen von dort schon öfter
etwas gehört haben, im Funkhaus
Europa des Westdeutschen Rundfunks
nämlich, für das Radio Bremen jeden Tag
einen Teil des Programmes produziert und
sendet. Andere Partnerstädte liegen, wie
es früher hiess, in Übersee, Windhuk in
Namibia zum Beispiel. |
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In Übersee gibt es viele Staaten,
die vor längerer Zeit schon mal Bekanntschaft
mit Europa gemacht haben, als Kolonien, als
Schutzgebiete, als Übersee-Territorien. Sie
liegen unter anderem in Afrika, in der Karibik
und im Pazifik, für die Mitglieder der
Europäischen Union - viele von ihnen ehemalige
Kolonialherren - abgekürzt: AKP. Mit den
Verträgen von Lomé und nun von Cotonou wird den
AKP-Ländern Sonderkonditionen für Entwicklung
und Handel eingeräumt, aber kaum jemand in
Europa kennt diesen Zusammenhang.
Das ist der Baustein, den wir bei Radio Bremen in
das Funkhaus Europa einfügen
möchten, wenn es gelingt, dafür Partner und
Sponsoren in Europa und - für einen ersten
Schritt - in Afrika zu finden, Partner für
Entwicklung und Betrieb eines multimedialen
Programmaustausches. Die Erfahrung, die unser
Kollege Klaus Jürgen Schmidt bei der
Radiobrücke Übersee in Afrika
gesammelt hat, kann Radio Bremen helfen,
Programm-Formate zu entwickeln und zu
realisieren, die eine überfällige Interaktion
zwischen Menschen in Nord und Süd anstösst.
Dann kann es passieren, dass es nicht bei den 10
Städtenamen bleibt, die das Verkehrsleitsystem
vor dem Bremer Übersee-Museum als offizielle
Partner der Hansestadt anzeigt. Es wird sich
nämlich herausstellen, dass es viele tausend
ganz unterschiedliche Partnerschaften von Bremern
mit Übersee gibt, von denen wir bisher gar
nichts wissen, tausende von Geschichten, die zu
erzählen sind
wir würden uns dabei über
jeden neuen Hörer in Bremen, in Europa und in
Übersee freuen.
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http://www.radiobridge.net/www/loccum.html
"Wahrnehmung
afrikanischer
Transformationsvorgänge"
Internationale
Tagung der Evangelischen Akademie Loccum
22.-24.06.2001
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Wir werden hier und heute ...
die von uns für notwendig erachteten
Elemente einer multimedialen Brücke
zwischen den Ländern Europas und jenen
in Afrika, und in der Inselwelt der
Karibik und des Pazifik kennenlernen.
Warum eine Konzentration auf jene Region
des Südens? Rev. Lawford Imunde, einer
unser Gastgeber hier in Loccum, hat ...
in einer Zwischenbilanz etwas
aufgeschrieben, das ich mit seiner
Genehmigung zitieren möchte: |
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...Bei unserem Versuch, das
ganze Problem der europäischen Dimension
des Projekts zu umreissen, ist es
unerlässlich, an der Tatsache
festzuhalten, daß es sich hierbei um ein
Konzept der Beziehung handelt. Die
Lomé-IV-Konvention, dieses deutlichste
und anhaltende Bindeglied zwischen den 71
Mitgliedstaaten der AKP-Gruppe und
Europa, bleibt eine der zahlreichen
bestehenden Auswirkungen des
europäischen Imperialismus, eine
unangenehme Erinnerung daran, daß diese
Länder, von denen 41 in Afrika liegen,
Kolonien und Ableger der europäischen
Kolonialmächte waren. Die dauernde Folge
ist, daß die beiden Kontinente durch
eine untrennbare Nabelschnur miteinander
verbunden sind
Wir sind keine Welt
separater Nationalstaaten, die
voneinander unabhängig sind; wir sind
eine Welt und vollständig ineinander
verschlungen.
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EIN RBO-MWENGO-VORSCHLAG
MULTIMEDIA-BRÜCKE NORD-SÜD
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PRODUKT
Das Projekt versucht, Produktion und Vertrieb von
Multimedia-Geschichten aus Afrika mit einem
nachhaltigen Kulturaustusch zu verbinden. Dies
soll durch die Einrichtung eines
Praktikanten-Programms geschehen, bei dem
Medien-Studenten aus Süd und Nord gemeinsam an
Herstellung und Vertrieb von Radio- &
Internet-Features aus der Entwicklungswelt für
ein internationales Publikum arbeiten.
Dabei gewonnene Erfahrungen werden das
professionelle Verhalten von Teilnehmern
verändern:
Teilnehmer aus dem
Süden werden Formate kennenlernen, die ihre
Kreativität und die technische Qualität ihres
Produkts in einer Weise fördern, welche die
Chancen für eine internationale Vermarktung u.a.
dadurch vergrössert, dass ein Publikum
ausserhalb ihres eigenen Kulturkreises ihre
Geschichten besser versteht. Von solchen
Erfahrungen wird auch die Medien-Entwicklung in
den jeweiligen Ländern auf Dauer profitieren.
Teilnehmer aus dem
Norden werden sensibilisiert für authentische
Äusserungen des Südens. Ihre Bereitschaft wird
gestärkt, dort, wo sie einmal redaktionelle
Verantwortung tragen werden, mit weniger
nördlichen Vorurteilen Themen aus der Südwelt
zu behandeln und diese öfter aus authentischer
Quelle zu präsentieren.
Es ist beabsichtigt,
drei Zentren für Multimedia-Kommunikation
einzurichten, zwei in Afrika, eins in Europa. Die
Zentren sollen für ein gemeinsames
Praktikanten/Trainings- Programm miteinander
vernetzt werden. Dieses Programm wird
multimediale und mehrsprachige Inhalte für
Radio- und Internet-Angebote herstellen.
VORGESCHLAGENE
PARTNER
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Radio
Bremen ist Mitglied der
Arbeitsgemienschaft
öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten
Deutschlands (ARD). Als nördliche
Trainings- & Produktionsstätte des
Projekts und als deutsch/europäische
Sende-Einrichtung wird das
Radio-Bremen-Studio innerhalb des
"Columbus Centers" in
Bremerhaven vorgeschlagen. |
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MWENGO
ist eine in Simbabwe angesiedelte
Entwicklungsorganisation für NGOs im
östlichen und südlichen Afrika. Sie
betreibt Radio Bridge Overseas (RBO) als
Multimedia-Agentur des Projekts. MWENGO
hat zu diesem Zweck nördlich von Harare
einen Hotel-Komplex erworben, dessen
"Coach-House" aus dem 19.
Jahrhundert als Trainings- &
Produktionsstätte und damit als
Süd-Basis der Multimedia-Brücke
eingerichtet wird. |
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Das
Goethe-Institut in Johannesburg,
Südafrika, ist das Koordinationszentrum
für alle Goethe-Institute südlich der
Sahara. Es ist bereit, sich an einem
Pilotprojekt zu beteiligen, das durch
Trainingskurse für Medienstudenten bei
immer mehr afrikanischen
Goethe-Instituten ein Netzwerk für den
Austausch kultureller
Multimedia-Programme etabliert. |
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Schon in der Planungsphase sollen
innerhalb und ausserhalb Europas und Afrikas
weitere Partner gewonnen werden, deren Mandat es
ist, Dienste in interkultureller Arbeit, in
Bildung und in der Entwicklungspolitik
anzubieten.
TRAINING
& PRODUKTION
Hier ist der 12-Wochen-Fahrplan eines
kombinierten Trainings/Praktikanten &
Produktions-Zyklus in Europa und Afrika. 10
solcher Zyklen könnten in der Pilot-Phase
realisiert werden.
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= Lehrplan |
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= in Europa |
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= in Afrika |
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PHASE
1
Ort:
Radio Bremen-Studio
Columbus Center
Bremerhaven, Deutschland
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WOCHE
1
Einführung & Vorbereitung der
Trainingsarbeit |
1
Medien-Student aus Deutschland |
1
Medien-Student aus einem anderen
europäischen Land |
PHASE
2
Ort:
Ausgewähltes Goethe-Institut
Südliches oder Östliches Afrika
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WOCHE
2 - 5
Einführung in die lokale Umgebung
& und in das aktuelle Goethe-Programm
Entwicklung von Story-Ideen
Produktion von Multimedia-Inhalt
Versendung des Materials an RBO
per Internet |
Der
selbe Medien-Student aus Deutschland
Der selbe Medien-Student aus einem
anderen europäischen Land |
2
Medien-Studenten als afrikanische
Praktikanten, ausgewählt &
eingeladen durch das gastgebende
Goethe-Institut |
PHASE
3
Ort:
Radio Bridge Overseas
Studio Harare & Coach House
Bindura, Simbabwe
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WOCHE
6 - 10
2 x Produktion von 4
Audio-Stories, je 5 Minuten lang,
deutsche Version, versendet durchs
Internet zur Ausstrahlung bei Radio
Bremen
Produktion von 3 x
15-Audio-Auswahl, englische
Version, als weltweites Internet-Angebot
ständige Aktualisierung des
Internet-Portals |
Der
selbe Medien-Student aus Deutschland
Der selbe Medien-Student aus einem
anderen europäischen Land |
2
ISP*-Journalisten als afrikanische
Praktikanten, ausgewählt &
eingeladen durch das gastgebende
Goethe-Institut
*ISP = Lokaler Internet Anbieter |
PHASE
4
Ort:
Radio Bremen-Studio
Columbus Center
Bremerhaven, Deutschland
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WOCHE
11 & 12
abschliessende
55-LIVE-Präsentation mit Publikum
vor Radio Bremens Studio in Bremerhaven
Abwicklung & Einführung des
Nachfolgers |
Der
selbe Medien-Student aus Deutschland
zusammen mit einem Nachfolger in Woche 12 |
Der
selbe Medien-Student aus einem anderen
europäischen Land
zusammen mit einem Nachfolger in Woche 12
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PROGRAMM-FORMATE
Wie oben dargestellt, werden sich Radio- &
Internet-Programme an den 3-monatigen Trainings/
Produktions-Zyklen in Europa und Afrika
orientieren; über einen Zeitraum von 30 Monaten
wird monatlich ein Programm sendefertig.
Deutschsprachige Sendungen von "Das
Goethe-Netzwerk" / 30 Radio-Programme:
Einmal monatlich wird ein 55-Minuten-Programm
für einen Sendeplatz auf einem der 4 Kanäle von
Radio Bremen zur Verfügung stehen. Es soll
versucht werden, weitere Radiostationen innerhalb
der Bundesrepublik und im deutschsprachigen
Europa als Kooperationspartner zu gewinnen.
Während eines
Zyklus werden jeweils nach Woche 4 und nach
Woche 8 vom Süd-Team des Projekts bis zu 4
Audio-Feature von jeweils etwa 5 Minuten Länge
und in deutschsprachiger Version aus dem
RBO-Studio in Harare, Simbabwe, über Internet an
das Radio-Bremen-Studio in Bremerhaven,
Deutschland, zur Ausstrahlung überspielt.
Das Nord-Team des
Projekts wird diese 4 Audio-Beiträge in das
monatliche 55-Minuten-Programm einbauen, für das
es auch eigenen Beiträge und Interviews
recherchiert und produziert. Damit wird zu den
jeweiligen afrikanischen Themen ein
europäisch/deutscher Zusammenhang als Brücke
zur Erlebniswelt der Radiohörer hergestellt.
Themen der "Lokalen Agenda 21" werden
ein Schwerpunkt sein. Das Programm wird jedesmal
auf aktuelle kulturelle Veranstaltungen und auf
Veröffentlichungen verweisen, die in weiterem
Sinne mit dem Konzept des Projektes
zusammenhängen.
Am Ende der Woche 12
wird jeder Zyklus mit der LIVE-Präsentation
eines 55-Minuten-Programms abgeschlossen. Vor dem
Radio-Bremen-Studio in der Einkaufspassage des
Bremerhavener Columbus-Centers wird Live-Publikum
Gelegenheit haben, Praktikanten und Gäste des
Projektes kennenzulernen; dabei kann es auch zu
Internet-Schaltungen mit dem jeweiligen
Goethe-Institut in Afrika kommen.
Mehrsprachige Präsentation von "The
Goethe-Network" im Internet:
Ausschnitte der
Audio-Programme aus Afrika ("The best
of...") werden in einem 15-Minuten-Magazin
dreimal pro Zyklus (jeweils am Ende der Wochen 4,
8 und 12) im Internet-Portal des Projkets
weltweit zur Verfügung stehen, ebenso die
verwendeten deutschsprachigen Audio-Geschichten
aus Afrika.
Das Internet-Portal des
Projekts wird durch interaktive Elemente
Besuchern der Website Rückmeldungen und
thematische Beteiligung erlauben.
Teilnehmende
Goethe-Institute werden die von ihnen
eingeladenen afrikanischen Praktikanten
ermutigen, durch Bildung lokaler Medien-Clubs
oder kleiner Unternehmen ihrem jeweiligen
Gemeinwesen Zugang zu Geschichten des Projekts
aus dem Internet zu verschaffen und selber weiter
solche Geschichten für das Netzwerk zu
produzieren.
Lokale
Internet-Anbieter, deren Mitarbeiter an einem
Trainingsprogramm des Projekts beteiligt waren,
werden als Gegenleistung solchen Clubs oder
kleinen Unternehmen bei up- & download von
Multimedia-Inhalten zur lokalen und zur
internationalen Verbreitung helfen.
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Wie
es weiterging mit diesem ambitionierten Vorhaben?
... siehe Kapitel 8:
"Die
Brücken-Sperre bei Radio Bremen" |
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